Berlin, 04. Jan – Die FDP sieht sich mit Blick auf eine neue Studie über die Klimaziele Deutschlands in ihrer Haltung zur Atomkraft bestärkt. „Es gibt viele Argumente, die für eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke sprechen, etwa die Versorgungssicherheit, die Bezahlbarkeit und die Sauberkeit des erzeugten Stroms“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch.
Der Studie des Thinktanks Agora Energiewende zufolge hat der verstärkte Einsatz von Kohlekraftwerken als Gas-Ersatz die deutschen Klimaziele 2022 durchkreuzt. Obwohl der Energieverbrauch insgesamt vor allem wegen der hohen Preise um fast fünf Prozent zurückgegangen sei, habe der Kohle- und Öl-Einsatz die Treibhausgas-Einsparung wieder zunichtegemacht, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Auswertung.
„Die Studie zeigt zum einen, dass die Erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr so viel Strom erzeugt haben wie noch nie – das ist eine sehr gute Entwicklung, an die wir unbedingt anknüpfen müssen“, sagte Djir-Sarai. „Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, die Option einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke über den April 2023 hinaus in den Blick zu nehmen, denn Kohlestrom allein kann langfristig keine Alternative sein.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Oktober Kraft seiner Richtlinienkompetenz entschieden, dass die derzeit noch am Netz verbliebenen drei Atomkraftwerke in Deutschland im April vom Netz sollen und damit einen Streit innerhalb der Koalition zwischen Grünen und FDP zunächst beigelegt. Anfang der Woche hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgeschlagen, dass eine unabhängige Expertenkommission über eine weitere Laufzeitverlängerung der drei AKWs entscheiden solle. Djir-Sarai nannte den Vorschlag „sehr gut“. Damit könne eine „faktenbasierte und wissenschaftlich begründete Entscheidungsfindung“ gelingen.
FDP zu Klimazielen – Viele Argumente sprechen für Atomkraft
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von mzter auf Pixabay
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