Frankfurt, 08. Nov – Die Europäische Zentralbank (EZB) wird laut ihrem Vize-Präsidenten Luis de Guindos im kommenden Jahr mit dem Abbau ihrer durch die jahrelangen Anleihenkäufe stark angeschwollenen Bilanz starten. „Wir werden damit früher oder später beginnen, ganz sicher 2023,“ sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit „Politico“. Über die Ausgestaltung und den Zeitplan werde die EZB im Dezember beraten.
„Quantitative Straffung ist auch ein Teil des Normalisierungsprozesses der Geldpolitik, und wir werden mit viel Umsicht und Vorsicht vorgehen“, sagte de Guindos. Eine Verringerung der Notenbank-Bilanz über einen Abbau der Anleihenbestände wird in der Fachwelt als quantitative Straffung bezeichnet. EZB-Chefin Lagarde hatte unlängst in Aussicht gestellt, dass die Notenbank noch dieses Jahr über erste Weichenstellungen für einen künftigen Bilanzabbau beraten wird.
Die Bilanz der EZB hat sich durch die jahrelangen Anleihenkäufe inzwischen auf rund neun Billionen Euro ausgeweitet. Mehrere EZB-Währungshüter wie unter anderem Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatten zuletzt dafür plädiert, das Thema eines Abbaus der Anleihenbestände rasch in Angriff zu nehmen.
EZB-Vize de Guindos erwartet Start des Bilanzabbaus 2023
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Fabian Holtappels auf Pixabay
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