Frankfurt, 14. Nov – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Finanzinstitute davor gewarnt, sich bei einer erneuten Verschärfung der Lage wiederum auf ein Einspringen öffentlicher Stellen zu verlassen. Es gebe in der Branche die Tendenz, es als selbstverständlich vorauszusetzen, dass der öffentliche Sektor dann schon einspringen werde, wenn sich die Lage verschlechtere, sagte der oberste Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea Enria, am Montag auf der Euro Finance Week in Frankfurt.
Viele Banker würden ihn fragen, ob die Aufsicht dann erneut mit Flexibilität reagieren werde. „Meine erste Empfehlung ist, nehmt nicht an, das es diesmal öffentliche Hilfen im gleichen Ausmaß und auf breiter Basis geben wird, wie es während der Pandemie der Fall war,“ sagte Enria.
Zunächst einmal werde dann keine geldpolitische Unterstützung vorhanden sein. „Das ist klar“, merkte er an. Und auch fiskalische Hilfen dürften schwierig werden. Auch beim Thema Cyberrisiken sollten die Institute vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs nicht zu entspannt sein. Zu Beginn des Krieges sei vor zunehmenden Hacker-Attacken gewarnt worden. Dies sei so zwar bislang nicht eingetreten. „Ich denke, es könnte immer noch eine Welle von Angriffen kommen, von Russland beispielsweise,“ sagte Enria. „Wir müssen sicherstellen, dass wir auf dieser Seite sehr wachsam sind,“ führte er aus.
Die EZB hatte die Institute bereits vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs auf eine gestiegen Gefahr von Hackerangriffen hingewiesen. Die Aufseher hatten die Banken damals aufgerufen, ihre Cyber-Vorkehrungsmaßnahmen zu verstärken.
EZB – Öffentliche Hilfe für Banken nicht selbstverständlich
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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