München, 25. Jan – Infolge des Wirecard-Bilanzskandals haben mehrere Wirtschaftsprüfer Medienberichten zufolge ihre Berufszulassung aufgegeben. Die früher für den Finanztechnologie-Konzern zuständige Prüfgesellschaft EY Deutschland bestätigte am Mittwoch, dass einzelne Wirtschaftsprüfer sich entschieden hätten, auf ihre Zulassung verzichten. Der „Financial Times“ und der „Wirtschaftswoche“ zufolge entgehen die Prüfer damit möglichen Strafen der Aufsichtsbehörde wegen etwaiger Fehler bei den Jahresabschlusskontrollen bei Wirecard. Denn die Aufsichtsstelle beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Apas) dürfe nur gegen Prüfer mit aktiver Zulassung vorgehen. EY erklärte, das Unternehmen äußere sich nicht zu den individuellen Verfahren einzelner Wirtschaftsprüfer.
Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als bekannt wurde, dass in der Kasse 1,9 Milliarden Euro fehlten. Vor dem Landgericht München sind deswegen drei ehemalige Manager des Dax-Konzerns wegen Bilanzfälschung, Marktmanipulation, Untreue und Bandenbetrug angeklagt. Weitere Ermittlungen laufen. In die Kritik geraten war auch die Prüfgesellschaft EY, die die Bilanzen des Konzerns jahrelang abgesegnet hatte.
EY-Prüfer geben Beruf wegen Wirecard-Skandal auf
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jon Cressey auf Pixabay
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