Mittwoch, Dezember 18, 2024
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KIT mit einer neuen Initiative

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) geht mit einem neuen Vollantrag ins Finale der Förderlinie „Exzellenzcluster“ in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Mit seiner Skizze zu einer chemischen Plattform für hochpräzise Quantenarchitekturen überzeugte das KIT das international besetzte Expertengremium. Die Ergebnisse der ersten Auswahlrunde gaben die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) heute Morgen (2. Februar 2024) bekannt. Außerdem wird das KIT mit seinen Partnern Fortsetzungsanträge für die beiden bereits bestehenden Exzellenzcluster zu 3D-Designermaterialien sowie zur Batterieforschung stellen.

„Die Exzellenzstrategie ist ein äußerst anspruchsvoller Wettbewerb mit starker Konkurrenz von Anfang an. Dass wir nun neben den Fortsetzungsanträgen für unsere beiden bestehenden Exzellenzcluster nur einen Vollantrag stellen dürfen, ist eine Enttäuschung. Unsere Erwartungen haben wir damit nicht erfüllt“, so Professor Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT. „Unsere Chancen für die nächste Auswahlrunde sind dennoch gewahrt. Nun gilt es, unsere Energie entschlossen und motiviert mit unseren Partnern in Stuttgart und Ulm in den neuen Vollantrag sowie mit unseren Partnern in Heidelberg, Ulm und Gießen in die beiden Fortsetzungsanträge zu investieren.“

Insgesamt hatten sich 143 Initiativen aus ganz Deutschland mit Skizzen für Exzellenzcluster beworben. 41 davon sind nun vom Expertengremium zu Vollanträgen eingeladen. Das KIT hatte acht Skizzen eingereicht.

Das KIT geht mit diesem neuen Vollantrag in die Endrunde:

Chem4Quant: Chemische Plattform für hochpräzise Quantenarchitekturen

Forschende des KIT, der Universität Ulm und der Universität Stuttgart wollen in der gemeinsamen Initiative „Chem4Quant“ Materialstrukturen für künftige Quantentechnologien gezielt aufbauen. Trotz der bereits erreichten Durchbrüche bei den Quantentechnologien sind viele der derzeit verwendeten Plattformen mit Blick auf Skalierbarkeit, Einstellbarkeit, Positionierbarkeit und Fehlerkorrektur noch begrenzt. Mit einer chemiebasierten Plattform schlägt „Chem4Quant“ deshalb einen fundamental neuen Ansatz vor: Mit chemisch exakt definierbaren Quantenarchitekturen lassen sich atomgenaue Materialstrukturen und ihre Quanteneigenschaften gezielt planen. So können Qubits etwa in elektrischen oder photonischen Bauteilen mit einer Präzision unterhalb des Nanometerbereichs positioniert werden. Ziele der Initiative sind neuartige Qubit-Materialien und das Realisieren erster Bauteile für das zukünftige Quanteninternet. Dabei kann „Chem4Quant“ auf eine weltweit einzigartige Expertise auf dem Gebiet der molekularen Quantensysteme sowie auf etablierte Kooperationen zurückgreifen.

Fortsetzungsanträge für Exzellenzcluster zu 3D-Designermaterialien und zur Batterieforschung

Darüber hinaus wird das KIT für die beiden bereits seit Ende 2019 geförderten Exzellenzcluster Fortsetzungsanträge stellen: Im Exzellenzcluster „3D Matter Made to Order“ (3DMM2O) entwickeln Forschende des KIT und der Universität Heidelberg innovative Technologien für die dreidimensionale additive Fertigung von der molekularen bis zur makroskopischen Skala. Ziel ist es, Materialien und Technologien in Bezug auf Auflösung, Geschwindigkeit und Multimaterialdruck wesentlich zu verbessern und in den Technik- und Lebenswissenschaften anzuwenden. Die Batterien der Zukunft stehen im Fokus des Exzellenzclusters „Post Lithium Storage“ (POLiS) des KIT, der Universität Ulm und der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dazu arbeiten die Forschenden an neuen Materialien und Technologien, mit denen Energiespeicher künftig leistungsfähiger, zuverlässiger, nachhaltiger und umweltfreundlicher sind als die derzeitigen Lithium-Ionen-Batterien. Assoziierter Partner ist das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW).

Exzellenzcluster-Initiativen – Informationen zur Auswahl

Die eingereichten Antragsskizzen wurden im Spätsommer und Herbst 2023 in international besetzten Panels nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien begutachtet. Auf dieser Grundlage hat das Expertengremium am 1. Februar 2024 darüber entschieden, welche Skizzen als weiter ausgearbeitete Anträge in die Endauswahl kommen.

Für die ausgewählten Konsortien gilt es nun, ihre Vollanträge bis zum 22. August 2024 auszuformulieren und einzureichen. Bis dahin müssen auch die bereits geförderten Exzellenzcluster ihre Fortsetzungsanträge stellen. Im Mai 2025 entscheidet die aus den Mitgliedern des Expertengremiums und den Wissenschaftsministerinnen und -ministern des Bundes und der Länder zusammengesetzte Exzellenzkommission endgültig, welche Exzellenzcluster künftig gefördert werden. Förderbeginn ist der 1. Januar 2026, die Förderdauer beträgt jeweils sieben Jahre. Insgesamt stehen für diese Förderlinie jährlich rund 539 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder

Ziel der Exzellenzstrategie ist es, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern. Die Förderlinie „Exzellenzcluster“ dient der projektbezogenen Förderung international wettbewerbsfähiger Forschungsfelder an Universitäten und in Universitätsverbünden. Dabei ist sie eins der umfangreichsten Programme zur Forschungsförderung in Deutschland. Jedes Exzellenzcluster kann über eine Laufzeit von sieben Jahren mit bis insgesamt bis zu 70 Millionen Euro gefördert werden.

In der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ geht es darum, Universitäten insgesamt dauerhaft zu stärken sowie ihre internationale Spitzenstellung in der Forschung auszubauen. Die Förderentscheidung für die Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ erfolgt 2026. Voraussetzung für Anträge in dieser Förderlinie ist die Förderung von mindestens zwei Exzellenzclustern.

Weitere Informationen:
www.dfg.de/exzellenzstrategie
www.wissenschaftsrat.de/exzellenzstrategie

Bild Das KIT ist mit einer neuen Initiative und zwei Fortsetzungsanträgen in der finalen Auswahlrunde bei den Exzellenzclustern. (Foto: Magali Hauser, KIT

Quelle Karlsruher Institut für Technologie

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