03. Sep (Reuters) – Der nach Massenprotesten ins Ausland geflohene Ex-Präsident Gotabaya Rajapaksa ist am Samstag überraschend nach Sri Lanka zurückgekehrt. Zwei Regierungsvertreter sagten Reuters, Rajapaksa sei in einer Residenz untergebracht worden, zudem seien Sicherheitskräfte zu seinem Schutz abkommandiert werden. Offiziell nahm die Regierung zunächst nicht Stellung zur Rückkehr des umstrittenen Politikers. Rajapaksa hatte sich am frühen Samstagmorgen am Flughafen zunächst mit Mitgliedern der Regierungspartei besprochen, bevor er zu seiner Unterkunft gefahren wurde.
„Sobald er einige Zeit zu Hause verbracht hat, wird er uns mitteilen, was er zu tun gedenkt“, sagte einer der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Der Ex-Präsident war am 13. Juli aus seiner Heimat geflohen, sein Nachfolger Ranil Wickremesinghe wurde noch im selben Monat vereidigt. Allerdings gilt auch Wickremesinghe vielen Menschen in Sri Lanka als Vertreter des für Rajapaksa stehenden politischen Systems, gegen das sich die monatelangen, zum Teil von Gewalt begleiteten Proteste richteten. Kritiker werfen der politischen Elite Vetternwirtschaft und Korruption vor.
Den 22 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern mangelt es an Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten. Grund ist unter anderem eine starke Abwertung der Landeswährung, wodurch Importe erheblich teurer wurden. In der abgelaufenen Woche hat Sri Lanka mit dem Internationalen Währungsfonds eine Vereinbarung über ein Darlehen in Höhe von 2,9 Milliarden Dollar getroffen, um Voraussetzungen zur Überwindung der schweren Wirtschaftskrise finanzieren zu können.
Ex-Präsident Sri Lankas überraschend aus Exil zurückgekehrt
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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