Sonntag, Dezember 22, 2024
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Europas Börsen geraten an Black Friday ins Stocken

Frankfurt, 25. Nov – Europas Börsen sind vor dem ersten Adventswochenende auf Richtungssuche gegangen. Investoren warteten an dem sogenannten Black Friday, der als Startschuss fürs Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel gilt, auf Hinweise zur Konsumstimmung in Zeiten hoher Inflation. 

Am deutschen Aktienmarkt lag der Dax am Freitagmittag 0,2 Prozent tiefer bei 14.512 Punkten. Sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die Konsumlaune in Deutschland legten zwar stärker zu als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Juli bis September um 0,4 Prozent zum Vorquartal, das GfK-Barometer für die Konsumstimmung im Dezember kletterte um 1,7 auf minus 40,2 Punkte. Jubelschreie löste das an den Börsen aber nicht aus. „Die Stimmungsaufhellung ist nicht der Rede wert, Verbraucher zeigen sich weiter gelähmt“, sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. 

Auch an den übrigen Börsen Europas ging es nicht voran: der EuroStoxx50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 3958 Punkten. An der Wall Street dürfte die Woche nach der Thanksgiving-Pause ebenfalls ruhig ausklingen. Börsianer rechnen an dem verkürzten Handelstag mit mageren Umsätzen, da viele Marktteilnehmer ein langes Wochenende nehmen.

An den Devisenmärkten steuerte der US-Dollar auf einen Wochenverlust von rund einem Prozent zu. Die Aussicht auf eine Verlangsamung der Zinsanhebungen der US-Notenbank setzt der amerikanischen Devise zu. Der Dollar-Index, der die Devisen zu anderen wichtigen Währungen misst, stagnierte bei 105,90 Punkten. Industriemetalle wie Kupfer verteuerten sich indes erneut. Ein sinkender Dollarkurs macht es für Investoren aus anderen Währungsräumen günstiger, sich mit den in der US-Devise notierten Rohstoffen einzudecken. Die Sorgen um die chinesische Wirtschaft verhinderten allerdings größere Kursanstiege, nachdem die Corona-Neuinfektionen dort weiter auf Rekordniveau zunehmen.

CHINA DRÜCKT LIQUIDITÄT IN KRISELNDEN BAUSEKTOR

Massive staatliche Geldspritzen der chinesischen Regierung für den heimischen Immobiliensektor zeigten an den Finanzmärkten positive Wirkung. Aktien des gemessen an den Umsätzen größten chinesischen Bauentwicklers Country Garden 2007 legten 9,5 Prozent zu nach einem Kurssprung von rund 20 Prozent am Donnerstag. Der Branchenindex Hang Seng Mainland Property stieg um 4,5 Prozent. Chinas größte Geschäftsbanken wollen gemeinsam mindestens 162 Milliarden Dollar frische Kredite in den Immobiliensektor pumpen. Auch die Zentralbank kündigte erweitere Kreditlinien an. Die Behörden der Volksrepublik haben in den letzten Wochen ihre Hilfen verstärkt, nachdem viele Firmen ihren Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen waren und gezwungen waren, Bauprojekte einzustellen. 

In London zählten die Aktien der Hausbauer Taylor Wimpey und Persimmon mit je minus 1,5 Prozent zu den größten Verlierern. Branchenbeobachtern zufolge treiben die anziehenden Hypothekenkredite die Erstkäufer von Eigenheimen in den Mietmarkt.

ZUR ROSE STRAFFT VERTRIEBSNETZ IN DEUTSCHLAND

Bei den Einzelwerten stachen Deutsche Bank mit einem Plus von 1,2 Prozent heraus. Die Analysten von RBC hatten die Titel auf „Outperform“ von „Sector-Perform“ hochgestuft. Am Dax-Ende fanden sich Zalando wieder, die rund zwei Prozent nachgaben.

Papiere der Schweizer Online-Apotheke Zur Rose verloren rund fünf Prozent. Das Unternehmen zieht sich aus dem Vertrieb in Deutschland weiter zurück. So wird das Logistikzentrum in Bremen zum Jahresende geschlossen. Aktien von Shop Apotheke sackten 2,6 Prozent ab. 

Europas Börsen geraten an Black Friday ins Stocken

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Hands off my tags! Michael Gaida auf Pixabay

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