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Europas Börsen brechen Erholungsversuch erneut ab

Frankfurt, 24. Mai (Reuters) – „Wie gewonnen, so zerronnen“ lautet wieder einmal das Motto an den europäischen Aktienmärkten. Nach ihren jüngsten Kursgewinnen verloren Dax und EuroStoxx50 am Dienstag jeweils mehr als ein Prozent auf 14.024 Zähler beziehungsweise 3660 Punkte. „Aufgrund zahlreicher Krisen verlangsamt sich das Wachstum, während die Inflation steigt und die Notenbanken zu einer restriktiven Politik zwingt, was wiederum die Finanzierungsbedingungen und damit auch die Risikoeinstellung der Investoren insgesamt verschlechtert“, fasste Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets die Gemengelage zusammen. „Kein Wunder also, dass die Stimmung an der Börse aktuell so negativ ist wie schon lange nicht mehr.“ 

EURO IM AUFWIND – ÖL UND KUPFER IM MINUS

In diesem Zusammenhang bekräftigte EZB-Chefin Christine Lagarde ihren Willen, demnächst die Zinswende einzuleiten. „Sicherlich werden viele Beobachter die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin als zu zögerlich erachten“, sagte Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. „Dennoch, die Tatsache, dass ein Lift-off im Juli mittlerweile ziemlich sicher erfolgen wird und dass die EZB Bereitschaft zeigt, die Zinsen auch danach noch weiter anzuheben, ist positiv für den EuroEUR=.“ Der Kurs der Gemeinschaftswährung stieg um bis zu 0,4 Prozent auf ein Vier-Wochen-Hoch von 1,0735 Dollar. 

Abwärts ging es dagegen für die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee, die sich um bis zu 1,5 Prozent auf 111,70 Dollar je Barrel (159 Liter) verbilligte. „Die Lockdowns in China spielen eine gewichtige Rolle bei den Aussichten für den Treibstoff-Bedarf“, sagt Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets. Die wieder steigenden Fallzahlen in der Volksrepublik machten Investoren nervös. Vor diesem Hintergrund fiel der Preis für das Industriemetall KupferCMCU3 um 0,7 Prozent auf 9483 Dollar je Tonne. 

ABOUT YOU UND SNAP ENTTÄUSCHEN MIT AUSBLICKEN

Am deutschen Aktienmarkt stachen die Titel von About You mit einem Minus von zeitweise fast 14 Prozent heraus. Das war der größte Kurssturz seit dem Börsengang vor rund einem Jahr. Das angepeilte Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2022/2023 bleibe mit 25 bis 35 Prozent hinter den Markterwartungen zurück, moniert Analyst Volker Bosse von der Baader Helvea Bank. Daraufhin geriet auch Rivale Zalando unter Druck, dessen Papiere knapp fünf Prozent einbüßten. 

Ein weiterer Stimmungsdämpfer war die Gewinnwarnung von Snap. Der Betreiber der Messenger-Dienstes stellte für das laufende Quartal einen operativen Gewinn unter Markterwartungen in Aussicht. Die Prognosesenkung sei ein Indiz für die sich verschlechternde Konjunktur und das Werbegeschäft, schrieb Analyst Brent Thill von der Investmentbank Jefferies. Er senke daher seine Prognosen für Snap und andere, von Werbeeinnahmen abhängige Technologiewerte wie Twitter, die Google-Mutter Alphabet oder die Facebook-Mutter Meta. 

Deren Aktien verloren im vorbörslichen US-Geschäft bis zu sechs Prozent, während Snap-Titel mit einem Minus von fast 32 Prozent so stark einbrachen wie noch nie. Vor diesem Hintergrund gerieten auch die Papiere der Werbeagenturen WPP und Publicis unter Druck, die bis zu drei Prozent nachgaben. Aktien von TV-Sendern wie ProSiebenSat.1, RTLR oder ITVI büßten bis zu vier Prozent ein.

Europas Börsen brechen Erholungsversuch erneut ab

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