Frankfurt, 19. Dez – Nach einem Ausverkauf in der letzten Notenbankenwoche 2022 schließen Europas Börsen erneut leicht im Plus. Der deutsche Leitindex Dax ging am Montag 0,4 Prozent höher bei 13.942,87 Punkten aus dem Handel. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 zog 0,3 Prozent auf 3813,75 Zähler an. Die wichtigsten US-Indizes waren dagegen leicht im Minus.
Die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der führenden Notenbanken hatte die Börsen vor dem Wochenende auf Talfahrt geschickt. „Auch zum Start in die neue Handelswoche regiert an der Börse die Angst, dass die restriktive Geldpolitik der Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation die Wirtschaft in die Rezession stürzt“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets. Trotz der anhaltenden Schwäche bei den US-Technologieaktien in den USA habe sich der Dax im heutigen Tagesverlauf zwar etwas stabilisieren können. In einem ruhigen Handel sei an der psychologischen 14.000-Marke allerdings erst einmal Schluss mit der Erholung gewesen.
Mit den näher rückenden Feiertagen dürften die Umsätze zwar immer weiter zurückgehen, aber gerade bei wenig Geschäft seien Überraschungen in die eine oder andere Richtung nicht ausgeschlossen. „Die Chancen für eine Weihnachtsrally scheinen auf ein Minimum geschrumpft zu sein, jedoch sind sie in einem solchen Fall vermeintlich am größten.“
ÖLPREIS SCHIEBT ENERGIEKONZERNE AN
Die Aussicht auf eine Belebung der Nachfrage durch die Lockerung der Corona-Restriktionen in China trieb unterdessen den Preis für Rohöl der Sorte Brent um 1,4 Prozent auf 80,15 Dollar pro Barrel (159 Liter) an. Der US-Leichtöl WTI sprang um 1,8 Prozent auf 75,65 Dollar pro Barrel. Positive Impulse lieferte zudem die Ankündigung des US-Energieministeriums vom Freitag, mit dem Rückkauf von Rohöl für die Strategische Erdölreserve zur Lieferung im Februar nächsten Jahres zu beginnen.
Die wieder anziehenden Ölpreise ließen Anleger zu Aktien aus dem Energiesektor greifen. Der entsprechende europäische Branchenindex legte zwei Prozent zu. An den Börsen in London und Paris zogen die Titel von BP, Shell und TotalEnergies zwischen 1,8 und 2,5 Prozent an.
PANZERFIASKO SETZT RHEINMETALL ZU
Die Papiere von Rheinmetall fielen um knapp acht Prozent auf 185,40 Euro. Der „Spiegel“ hatte am Wochenende berichtet, dass 18 „Puma“-Panzer des deutschen Rüstungskonzerns, die im nächsten Jahr für eine schnelle Eingreiftruppe der Nato vorgesehen waren, bei einer Bundeswehr-Übung ausgefallen waren.
In den USA verfehlte die Avatarfortsetzung „The Way of Water“ am ersten Kinowochenende die erwarteten Besucherzahlen und drückte damit Walt Disney. Die Titel des Unterhaltungskonzerns fielen 3,3 Prozent auf 87,10 Dollar. Der Film unter der Regie von James Cameron erwirtschafte am ersten Kinowochenende 435 Millionen Dollar im Gegensatz zu den erwarteten 500 Millionen Dollar. Mindestens zwei Milliarden Dollar müssten nach Angaben von Cameron eingebracht werden, um die Kosten der Filmproduktion zu decken.
Europas Börsen auf vorsichtigem Erholungskurs
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Daniel Lefèvre auf Pixabay
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