Freitag, November 22, 2024
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Europäische Börsen vor US-Arbeitsmarktdaten kaum verändert

Frankfurt, 06. Jan – Die Anleger in Europa sind vor den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten in Deckung gegangen. Der Dax notierte am Freitagvormittag 0,2 Prozent tiefer bei 14.405 Punkten. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, lag kaum verändert bei 3955 Zählern. Im Zentrum des Handelstages stünden die Arbeitsmarktdaten aus den USA, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. „Die Leitzinsen der Fed steigen und der robuste Jobmarkt ist der Teufel, der den Lohndruck erzeugt.“

Ein unerwartet robuster Arbeitsmarkt könnte die US-Notenbank (Fed) im Kampf gegen die hohe Inflation dazu veranlassen, die Zinsen länger und insgesamt stärker zu erhöhen und sie anschließend länger auf erhöhten Niveau zu belassen, erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Und das wäre Gift für den Aktien- und Rentenmarkt zugleich. Von Reuters befragte Experten rechnen mit einem Stellenplus von 200.000 nach einem Plus von 263.000 im November. 

Am Vortag hatten Zahlen zu den in der US-Privatwirtschaft entstandenen Jobs die Anleger verunsichert und Zinsängste geschürt. Auch die Geldpolitik in der Euro-Zone hält die Märkte in Atem. Obwohl die Teuerungsrate hier im Dezember mit 9,2 Prozent stärker als erwartet zurückging, ist dies Experten zufolge nicht ausreichend, um die Zinspolitik der Europäische Notenbank (EZB) zu drehen. „Von einer echten Entspannung an der Inflationsfront kann keine Rede sein. Die EZB bleibt unter Druck, ihre Leitzinsen kräftig anzuheben“, sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. 

ROHSTOFFMARKT UND US-WÄHRUNG LEGEN ZU

Der krisenfeste Dollar profitierte von den unsicheren Aussichten. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,3 Prozent auf 105,39 Punkte und war damit auf dem Weg, den höchsten Stand seit vier Wochen zu erreichen. 

Die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung nach der jüngsten Corona-Welle in China schob wiederum die Rohstoffpreise an. Industriemetalle wie Kupfer, Zinn und Aluminium gewannen bis zu 1,8 Prozent. Staatliche Medien in China hatten am Freitag berichtet, dass die Volksrepublik nach der Abkehr von der strikten Null-Covid-Politik eine kräftige Erholung des Flugverkehrs in diesem Jahr anstrebt. Angepeilt werde eine Rückkehr des Passagieraufkommens auf etwa 75 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. 

RHEINMETALL WEGEN PANZER LIEFERUNGEN AN DIE UKRAINE IM PLUS

Bei den Einzelwerten profitierte die Aktie des Rüstungskonzerns RheinmetallRHMG.DE von der Entscheidung der Bundesregierung, den Schützenpanzer „Marder“ an die Ukraine zu liefern. Die Papiere stiegen um bis zu 3,7 Prozent auf 209,60 Euro. Den Angaben zufolge sollen rund 40 „Marder“ des Düsseldorfer Unternehmens in die Ukraine geliefert werden.

Herabstufungen setzten dagegen das Biotechnologie-Unternehmens Morphosys und den französischen Lebensmittelkonzern Danone unter Druck. Die Aktien fielen bis zu 4,5 beziehungsweise 2,8 Prozent auf 12,94 und 49,16 Euro. Die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley stuften beide Titel auf „underweight“ von zuvor „equal weight“ herab. Das Kursziel von Morphosys senkten die Experten auf 12,50 von 17 Euro. Als Grund nannten sie die pessimistische Jahresprognose des bayerischen Konzerns für sein wichtiges Blutkrebsmedikament Monjuvi. Bei Danone wurde das Kursziel auf 48 Euro von zuvor 54 Euro heruntergeschraubt.

Europäische Börsen vor US-Arbeitsmarktdaten kaum verändert

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Jess Bailey auf Pixabay

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