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Europäer machen Fortschritte bei Suche nach Ersatz für russisches Gas

Berlin/Brüssel, 18. Jul (Reuters) – Die Europäer machen langsam Fortschritte auf der Suche nach Alternativen zu russischem Gas. Die EU schloss mit Aserbaidschan am Montag eine Absichtserklärung, um die Importe aus dem Kaukasus-Land bis 2027 auf mindestens 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zu verdoppeln. In Berlin bot Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sissi sein Land als Gaslieferant für Europa und Deutschland an. Wenn Ägypten helfen könne, werde man das tun, sagte er am Montag nach einem Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin. Dieser betonte, es sei immer gut, sich nicht nur auf einen Partner stützen zu müssen. 

Die EU-Kommission, einige Regierungen, aber auch zahlreiche europäische Gasfirmen sind nach dem russischen Angriff auf die Ukraine auf die Suche nach alternativen Gaslieferanten gegangen. So hat etwa die italienische ENI bereits Vorverträge für LNG-Gas in Ägypten oder Angola abgeschlossen. Wirtschaftsminister Robert Habeck war nach Katar gereist. Die EU-Kommission wiederum hat mit Israel und Ägypten vereinbart, dass künftig israelisches Gas aus dem östlichen Mittelmeer über Ägypten in die EU geliefert werden soll. Parallel hatte man mit den USA und Norwegen die Erhöhung der Gaslieferungen aus diesen beiden Ländern vereinbart. Bisher reicht diese jedoch noch nicht aus, um die große Menge an importiertem Gas aus Russland zu ersetzen. 

„Mit dieser Absichtserklärung schlagen wir heute ein neues Kapitel in unserer Energiezusammenarbeit mit Aserbaidschan auf“, sagte EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu der Vereinbarung. Die Gasimporte aus Aserbaidschan würden bereits erhöht. So werden in diesem Jahr voraussichtlich zwölf Milliarden Kubikmeter Erdgas in die EU geliefert im Vergleich zu 8,1 Milliarden Kubikmeter 2021. 

In Berlin betonten Scholz und al-Sissi, dass sie auch Wert auf eine umfassende Partnerschaft im Bereich Wasserstoff legen. Die Bundesregierung will bei den Investitionen in LNG-Terminals für Flüssiggas auch sicherstellen, dass diese nach einem Übergangszeitraum auch für den Export und Import von Wasserstoff genutzt werden können. Ägypten will dabei auch Wasserstoff-Lieferant werden. Das nordafrikanische Land fördert bereits Erdgas und ist zudem ein entscheidender Akteur beim Versuch, das öl- und gasreiche Nachbarland Libyen zu stabilisieren.

Europäer machen Fortschritte bei Suche nach Ersatz für russisches Gas

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Titelfoto: Symbolfoto

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