Madrid, 28. Jul (Reuters) – Diversifizierung bleibt die Strategie der größten Bank der Euro-Zone: Die spanische Bank Santander macht mit gestiegenen Erträgen in Europa und Amerika höheren Rückstellungen in Brasilien und in den USA wett. Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro, wie das Geldhaus am Donnerstag in Madrid mitteilte. Der Gewinn entspricht in etwa den Erwartungen der von Reuters befragten Analysten, die 2,38 Milliarden prognostiziert hatten. „Trotz der Unsicherheit und wirtschaftlichem Gegenwind bleiben wir zuversichtlich, die Ziele für 2022 zu erreichen“, sagte Verwaltungsratschefin Ana Botin.
Das Geschäft der spanischen Bank in Südamerika wächst weiter und sorgt für einen bedeutenden Anteil am Konzernergebnis. Damit kompensiert Santander die Dauerniedrigzinsen in Europa seit der Finanzkrise. Vor einem Jahr hatten Restrukturierungskosten von 530 Millionen Euro den Gewinn gedrückt. Zwar stiegen die Kosten wegen der Inflation im zweiten Quartal um fünf Prozent. Trotzdem hielt das Geldhaus das Verhältnis auf Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) stabil. Mit 45,5 Prozent gehört Santander zu den weltweit effizientesten Banken. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern (RoTE) lag bei 13,7 Prozent. Den Anteil fauler Kredite bezifferte die Bank auf 3,05 Prozent.
Eine geplante Sondersteuer für Finanzinstitute in Spanien hatte die Aktien der großen spanischen Banken im Juni auf Talfahrt geschickt. Ministerpräsident Pedro Sanchez will Banken und Versorger 2023 und 2024 mit zusätzliche Abgaben belegen, um damit Entlastungen für die von der Inflation gebeutelten Bürger zu finanzieren.
Europa- und Amerika-Geschäft treibt Gewinn von Bank Santander
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