Paris, 01. Mrz – Die Pariser Mehrländerbörse Euronext hat ihr milliardenschweres Übernahmeangebot für das Madrider Technologieunternehmen Allfunds zurückgezogen. Das teilte Euronext, zu der die Börsen von Paris, Amsterdam und Mailand gehören, am Dienstagabend mit. „Der Allfunds-Vorstand hielt die Bedingungen des Angebots für unzureichend“, erklärte das spanische Unternehmen am Mittwoch. „Allfunds nahm daraufin Gespräche mit Euronext über die Konditionen auf, aber es wurde dabei keine Einigung erzielt und die Gespräche wurden beendet.“ Die Allfunds-Aktien stürzten am Mittwochvormittag um 13 Prozent ab, die Euronext-Titel stiegen um fünf Prozent.
Der Börsenbetreiber, der in Europa mit der Deutschen Börse und der London Stock Exchange Group konkurriert, hatte vor einer Woche ein vorläufiges Angebot für Allfunds abgegeben. Euronext wollte damit sein Geschäft breiter aufstellen. Einem Insider zufolge platzte der Deal, weil es keine ausreichenden Synergien gebe, die Euronext-Aktien seit dem Angebot gefallen seien und es Unsicherheiten bezüglich des Zeitplans und der Finanzierung der Offerte gegeben habe. In den vergangenen Jahren hatte Euronext einen Expansionskurs verfolgt und 2021 die Mailänder Börse für 4,4 Milliarden Euro übernommen.
Größter Aktionär von Allfunds ist mit 34,3 Prozent aktuell der Finanzinvestor Hellman & Friedman, die französische Großbank BNP Paribas hält 12,1 Prozent. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Credit Suisse ihren Anteil von 8,6 Prozent verkauft.
Euronext will Allfunds doch nicht kaufen – Allfunds-Aktien stürzen ab
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Ksv_gracis auf Pixabay
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