Prag, 07. Okt – Die EU-Staaten diskutieren auf ihrem informellen Gipfel in Prag über einen Gaspreisdeckel. Er wünsche sich, dass eine Preisobergrenze auf europäischer Ebene beschlossen werde, sagte etwa der lettische Ministerpräsident Krisjanis Karins am Freitag. „Eine Preisobergrenze für Gas wäre großartig, wenn dies erreicht werden könnte“, fügte er hinzu. Allerdings warnte er, dass man die Versorgungssicherheit nicht durch einen zu geringen Einkaufspreis gefährden dürfe. Zuvor hatte eine Gruppe von Ländern, darunter Polen, Italien und Griechenland, die Einführung eines „dynamischen Preiskorridors“ für Gas in der EU vorgeschlagen, um die hohen Energiepreise und die steigende Inflation zu senken.
„Der Korridor würde für alle Großhandelstransaktionen gelten, nicht beschränkt auf Importe aus bestimmten Ländern und nicht beschränkt auf eine bestimmte Verwendung von Erdgas“, heißt es in einem Entwurf des Vorschlags der Länder, der Reuters vorliegt. Allerdings gibt es dagegen große Vorbehalte. Länder wie Deutschland, aber auch die Niederlande warnen, ein wie auch immer gearteter Preisdeckel könnte dazu führen, dass die EU-Staaten auf dem Weltmarkt kein LNG-Gas mehr kaufen könnten, weil andere Länder einen höheren Preis bieten.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich in Prag optimistisch, dass in den kommenden Wochen eine Einigung erzielt werden könne. Sie erinnerte aber daran, dass an diesem Freitag auf dem informellen Gipfel der EU-27 keine Entscheidungen getroffen werden würden. Die Staats- und Regierungschefs wollen auch über die Wirtschaftsentwicklung und den Krieg in der Ukraine diskutieren.
EU-Regierungen prüfen Vorschlag eines Gaspreisdeckels
Quelle: Reuters
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