Brüssel/Berlin, 13. Dez – Die europäischen Energieminister unternehmen am Dienstag einen weiteren Versuch, sich auf einen Gaspreisdeckel zu einigen. Das Thema ist umstritten, vor allem Deutschland und die Niederlande sind skeptisch. Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft betonte vor den Beratungen in Brüssel, es werde sich zeigen, ob die EU bereit sei für ein gemeinsames Vorgehen. „Jeder muss etwas Flexibilität zeigen“, sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson. Alle Seiten müssten Kompromissvorschläge machen.
Die deutsche Industrie warnte erneut vor einem Gaspreisdeckel. Damit könnte Europas Versorgungssicherheit riskiert werden, sagte Holger Lösch vom Industrieverband BDI. Flüssiggas-Transporte – in Teilen Ersatz für ausbleibende Gaslieferungen aus Russland – könnten dann in andere Weltregionen umgeleitet werden. Die Industrie brauche aber verlässliche Lösungen. Im Gegensatz zu den in Deutschland geplanten Preisbremsen auf Gas und Strom werde beim EU-Ansatz auf Ebene des Großhandels eingegriffen. Damit seien weitreichende Marktverzerrungen programmiert.
Für den europaweiten Gaspreisdeckel sind unter anderem Griechenland, Belgien, Polen und Italien. So soll die Wirtschaft gegen hohe Energiepreise geschützt werden. Diplomaten sagten, eine Einigung am Dienstag sei nicht sicher. Es könnte daher eine Option sein, das Thema den Staats- und Regierungschefs am Donnerstag beim EU-Gipfel zur Entscheidung vorzulegen.
EU-Energieminister ringen erneut um europaweiten Gaspreisdeckel
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Michael Bußmann auf Pixabay
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