Frankfurt, 10. Jan (Reuters) – Die Geldhäuser in Europa haben laut EU-Bankenbehörde EBA trotz Corona-Krise an Ertragskraft zugelegt. Dazu hätten neben der wirtschaftlichen Erholung auch zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen der Regierungen während der Pandemie beigetragen, teilte die europäische Bankenbehörde EBA am Montag in ihrem jüngsten Risiko-Quartalsbericht (risk dashboard) mit. Weniger Wertberichtigungen seien die Folge gewesen. Insgesamt habe sich die Eigenkapitalrendite (RoE) der Banken im dritten Quartal 2021 auf 7,7 Prozent verbessert von 2,5 Prozent vor Jahresfrist. Vor der Pandemie, im dritten Jahresviertel 2019 hatte die Eigenkapitalrendite der Institute laut EBA noch bei 6,6 Prozent gelegen.
Auch die Qualität der Vermögenswerte habe zugenommen, teilte die Behörde mit. Bei den faulen Krediten sei die Quote weiter zurückgegangen. Ende des dritten Quartals 2021 seien noch 2,1 Prozent aller Kredite in den Bankenbilanzen als faul eingestuft worden nach 2,8 Prozent vor Jahresfrist. Die von der EBA veröffentlichten Daten basieren auf einer Stichprobe von 131 Banken, die zusammen für rund 80 Prozent der Branche in Europa stehen.
Ein Unsicherheitsfaktor bleibt laut Aufsicht die Ausbreitung der Omikron-Variante des Covid-Virus. Welche Auswirkungen die auf Omikron zurückgehende Infektionswelle haben werde, bleibe abzuwarten, erklärte die EBA. Sorgen bestünden bei Krediten, die von Moratorien und staatlichen Garantien profitiert hätten. Auch gebe es das Risiko abrupter Kurskorrekturen an den Börsen. Dies betreffe insbesondere solche Vermögenstitel, bei denen es Anzeichen für eine Überbewertung gebe. Auf kurze Sicht hänge der Ausblick für die Kreditvergabe und die Qualität der Vermögenswerte stark von der Omikron-Variante ab sowie von den Schritten der Regierung deren Ausbreitung einzudämmen.
EU-Banken haben an Ertragskraft gewonnen – Omikron bleibt Risikofaktor
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