Mittwoch, April 24, 2024
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Die Ethereum-Blockchain ist nun grün – Was das bedeutet und welche Risiken damit zusammenhängen

Mit einem neu entwickelten Konsensverfahren ist Ethereum seit Herbst dieses Jahres auf dem Kryptomarkt präsent. Damit wurde das Proof-of-Work-Verfahren abgelöst und auf Proof of Stake umgestellt. Bekanntlich hat Proof of Work (PoW) einen hohen Energieverbrauch durch das großangelegte Mining und die zunehmend komplexeren Rechenoperationen. Nun soll die ETH-Blockchain dem ein Ende setzen. Welche Vorteile bietet das neue Verfahren mit Proof of Stake den Nutzern? Was sind die zentralen Eckpfeiler? Und welche Rolle spielt Ethereum in der Zukunft?

Nachteile des Proof of Work

Für viele Miner ist das PoW-Verfahren ein Reiz, hoch entwickelte Grafikkarten zu erwerben und durch Steigerung ihrer Rechenleistung als Erste neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Als Ergebnis ihrer Partizipation werden sie mit der jeweiligen Kryptowährung belohnt und erhalten die sogenannte Blockbelohnung. Allerdings wird es durch die wachsende Beteiligung der Miner immer schwieriger, einen solchen Block zu finden. Die Miner müssen kontinuierlich in neue und höher entwickelte Computer und Grafikkarten mit höherer Rechenleistung investieren, um mithalten zu können. Hinzu kommt der erhöhte Energiekonsum, den sie aufbringen müssen.

Erhöhte Nachhaltigkeit durch Proof of Stake

Mit der Einführung von Proof of Stake (PoS) hat Ethereum die Abkehr von dem bisherigen Verfahren beschlossen. Grund dafür ist ein Ansatz für mehr Nachhaltigkeit. Anstelle von Minern sind nun Validierer beteiligt. Auch geht es nicht mehr um die höchste Rechenleistung, sondern um das Stacking von Ether. Die Teilnehmer hinterlegen eine bestimmte Menge ihrer Coins als Kaution. Diese Anforderung ist die Voraussetzung, um Teil des Netzwerks zu werden. Dann wird per Zufall bestimmt, welche Teilnehmer von den Blöcken profitieren dürfen.

Der Energiebedarf von Ethereum konnte mit dieser Vorgehensweise um ganze 99,5 Prozent reduziert werden. Es bedarf keiner teuren Grafikkarten. Im Grunde reichen schon Mini-Computer für die Teilnahme aus. Zudem verbrauchen auch die Validatoren weniger Energie. Es werden also nur noch 32 Ether Sicherheitsleistung und die Node, d. h. der Server, der die Validierung durchführt, benötigt.

Das neue Konsensverfahren birgt Risiken

Das PoS-Verfahren birgt allerdings auch Risiken. Zum einen entfallen die Fees, also die Transaktionsgebühren. Diese Gebühren werden in der Regel vom Sender an die Netzwerkteilnehmer entrichtet. Schließlich bestätigen und dokumentieren diese den Transfer in ihrem jeweiligen Block. Da der Mining-Prozess nicht mehr durchgeführt wird, können die Teilnehmer keine zusätzlichen Gewinne erzielen. Überdies entfällt der Anreiz für das Mining.

Die Teilnehmer kommen lediglich in den Genuss eines passiven Einkommens in Form von Staking-Belohnungen, die sie durch das Halten von Ether erhalten. Entscheidend ist aber auch die Skalierbarkeit der Ethereum-Blockchain. Da die Rechenleistung nicht mehr verpflichtend erhöht werden muss und nur erfolgreiche Staker teilnehmen können, ist die Skalierbarkeit zunächst nicht gegeben. Diese Kluft soll aber in Kürze überwunden werden: Ethereum arbeitet gegenwärtig daran, seine Skalierbarkeit zu verbessern.

Ausblick auf die Zukunft

Die Gesamtheit dieser Faktoren zeigt, dass mehr Ethereum verbrannt als geschaffen wird. Folglich kann festgestellt werden, dass Ethereum zunehmend zu einer deflatorischen Währung wird. Aufgrund des knappen Vorrats gewinnt Ether zudem deutlich an Wert und weckt bei Investoren den Impuls, in die Kryptowährung zu investieren oder sich am Staking-Netzwerk zu beteiligen. Der Meilenstein, den Ethereum mit dem neuen Konsensverfahren gesetzt hat, ist jedoch bemerkenswert.

Der Energiekonsum von Ethereum in seiner alten Form und anderen Blockchains in der bisherigen Zeit ist geradezu alarmierend. Der Wechsel zu einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Verfahren ist folglich zielführend. Ethereum ist außerdem bestrebt, Unzulänglichkeiten wie die Skalierbarkeit auszugleichen und Validierer durch Belohnungen wie Staker Rewards zu motivieren. Abschließend bleibt zu sagen, dass das überarbeitete PoS-Verfahren im Gegensatz zum energieaufwendigen Proof of Work eindeutig ein Meilenstein für Ethereum ist.

Die Ethereum-Blockchain ist nun grün – Was das bedeutet und welche Risiken damit zusammenhängen

Autor: 

Maximilian Schmidt ist CEO von CPI Technologies. Die Firma entwickelt u. a. eine NFT-basierte Digital Identity und ist spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising. https://cpitech.io/de/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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