Berlin/Brüssel, 02. Sep – Die Preise der Hersteller in der Euro-Zone steigen so schnell wie noch nie. Die Produzentenpreise in der Industrie erhöhten sich im Juli um 37,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 35,8 Prozent gerechnet. Im Juni lag das Plus bei 36,0 Prozent und im Mai bei 36,2 Prozent.
Allein im Energiebereich gab es im Juli einen kräftigen Anstieg von 96,2 Prozent. Bleibt dieses Segment außen vor, zogen die Erzeugerpreise in der Industrie um 15,5 Prozent an. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben.
Der Energiepreis-Schub infolge des Ukraine-Kriegs treibt die Inflation im Euro-Raum auf immer neue Rekordstände – zuletzt auf 9,1 Prozent. Dies lässt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) die Alarmsirenen schrillen. Sie peilt zwei Prozent Teuerung an und hat im Kampf gegen die Inflation im Juli die Zinswende eingeleitet. Die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde dürften auf der Zinssitzung am 8. September kräftig nachlegen.
Erzeugerpreise im Euroraum steigen in Rekordtempo – Plus 37,9 Prozent im Juli
Quelle: Reuters
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