08. Feb – Der Süden der Türkei und der Nordwesten Syriens sind von schweren Erdbeben erschüttert worden. Tausende Menschen kamen ums Leben. Es folgt ein Ticker mit wichtigen Entwicklungen:
14.11 Uhr – Syrischen Staatsmedien zufolge sind infolge der schweren Erdbeben mehr als 298.000 Menschen gezwungen gewesen, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Die Angaben beziehen sich dabei offenbar auf die syrischen Gebiete, die von der Regierung kontrolliert werden – und nicht diejenigen, die zwar ebenfalls zur Katastrophenregion in Syrien zählen, aber von Rebellen gehalten werden.
13.14 Uhr – Die Bundesregierung lehnt eine Lockerung der EU-Sanktionen gegen Syrien wegen der aktuellen Lage nach dem Erdbeben ab. Entsprechende Forderungen seien das Narrativ von Akteuren, die nun versuchten, die verzweifelte Lage der Menschen für ihre eigenen politischen Interessen auszunutzen, sagt eine Sprecherin des Auswärtigen Amts und nennt dabei explizit die russische Regierung und das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Dies sei „besonders zyisch“. Die bestehenden Sanktionen der Europäischen Union richteten sich ausschließlich gegen das syrische Regime, dadurch sei die Einfuhr lediglich bestimmter Güter verboten. Hilfsgüter oder etwa Gerät zur Bergung von Menschen seien davon nicht betroffen.
12.38 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien Hilfe versprochen. „Die Bundesregierung hat den türkischen Behörden unverzüglich Hilfe zugesagt“, sagt er in seiner Regierungserklärung. Man stehe in engem Kontakt mit den UN, um Hilfe auch in das syrische Erdbebengebiet zu bringen. „Jetzt zeigt sich wieder einmal, wie lebenswichtig dieser grenzüberschreitende Zugang ist, für den wir uns seit Jahren einsetzen.“ Er dankt den Menschen in Deutschland für eine sehr große Hilfsbereitschaft. Dies zeige auch, „wie nah wir uns unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit türkischen oder syrischen Wurzeln fühlen“.
12.35 Uhr – Die deutsche Luftwaffe bereitet nach Angaben aus Bundeswehrkreisen die Lieferung von Hilfsgütern in die Erdbeben-Region vor. Am Donnerstag sollen demnach drei Transportmaschinen des Typs A400M vom Stützpunkt Wunstorf in Niedersachsen aus mit Hilfsmaterial in Richtung Türkei starten. Die Hilfsgüter kämen vom Technischen Hilfswerk THW und würden per Konvoi aus Süddeutschland nach Wunstorf gebracht.
12.34 Uhr – Zwei Tage nach den schweren Erdbeben hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Probleme bei den Hilfsmaßnahmen eingeräumt. Es habe einige Schwierigkeiten bei der ersten Krisenreaktion gegeben, sagt Erdogan bei einem Besuch im Katastrophengebiet in der Provinz Kahramanmaras im Süden des Landes. Es habe Probleme mit den Straßen und Flughäfen gegeben, dies alles werde aber von Tag zu Tag besser. Nun seien die Abläufe wieder normal, sagt Erdogan angesichts von Klagen aus der Bevölkerung über mangelnde Hilfsressourcen und eine zu langsame Reaktion der Behörden. Die Zahl der Todesopfer sei inzwischen auf 8574 gestiegen, fügte der Präsident hinzu. Mit den Opfern im benachbarten Syrien sind es damit mehr als 11.000 Tote.
07.42 Uhr – Zwei Tage nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf über 8700 gestiegen. Allein in den betroffenen Regionen im Süden der Türkei wuchs sie auf 6234, wie die Katastrophenschutzbehörde Afad am Morgen mitteilt. Mehr als 37.000 Menschen wurden verletzt. Aus Syrien wurde ein Anstieg der Totenzahl auf über 2500 gemeldet. Zudem gibt es dort demnach mehr als 4650 Verletzte.
07.22 Uhr – In Syrien ist die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben auf über 2500 gestiegen. In den Rebellen-Gebieten im Nordwesten des Landes stieg die Totenzahl auf mehr als 1280, wie die von der Opposition dort betriebene Zivilschutzorganisation „Weißhelme“ mitteilt. Mehr als 2600 Menschen seien in der Region verletzt worden. Es werde befürchtet, dass die Totenzahl noch deutlich ansteige, da sich mehr als 50 Stunden nach dem Erdbeben noch Hunderte von Familien unter den Trümmern befänden. Für die von der Regierung kontrollierten Landesteile hatte das Gesundheitsministerium in der Nacht laut staatlichen Medien einen Anstieg der Zahl der Todesopfer auf 1250 bekanntgegeben. Zudem wurden demnach 2054 Verletzte gezählt.
Erdbeben Ticker 08.02.23
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Angelo Giordano auf Pixabay
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