Berlin, 17. Dez – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des Krieges in der Ukraine immer wichtiger wird:
16.37 Uhr – Die Republik Moldau verbraucht nach eigenen Angaben erstmals kein aus Russland geliefertes Erdgas. Der staatliche Energiekonzern Moldovagas erhalte vielmehr in diesem Monat 100 Millionen Kubikmeter von dem einheimischen Versorger Energocom, teilt Vize-Ministerpräsident Andrei Spinu auf Telegram mit. Woher Energocom sein Erdgas bezieht, ist unklar. Der Konzern unterhält Speicher in der Ukraine und Rumänien. Das von russischen Staatskonzern Gazprom eingekaufte Erdgas geht gegenwärtig im Tausch für Strom an die pro-russische Separatisten-Region Transnistrien.
14.25 Uhr – Aserbaidschan erwartet einem Medienbericht zufolge, seine Erdgas-Exporte nach Europa im kommenden Jahr etwas erhöhen zu können. Sie dürften auf mindestens 11,6 Milliarden Kubikmeter (bcm) steigen von gegenwärtig 11,3 bcm, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Präsident Ilham Alijew. Im vergangenen Jahr habe das Volumen 8,2 bcm betragen.
08.45 Uhr – Wirtschaftsminister Robert Habeck teilt die Einschätzung von Bundeskanzler Olaf Scholz, dass die Gasversorgung in Deutschland auch im nächsten Winter sicher sei, wenn nichts Unvorhergesehenes geschehe. „Dem schließe ich mich an, weil wir zusätzliche Kapazitäten schaffen“, sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk auch mit Verweis auf die heutige Einweihung des ersten schwimmenden Flüssiggas-Terminal an der deutschen Nordseeküste. Allerdings müssten die Bevölkerung und die Unternehmen weiter Gas sparen. Zudem würden die zusätzlichen Kapazitäten gebraucht. „Wenn beides zusammenkommt, Sparanstrengungen und Kapazitäten, kommen wir durch“, bekräftigt Habeck. Bereits in diesem Jahr hätten die Einsparungen den Unterschied ausgemacht. Scholz erwartet, dass die Gasversorgung auch im kommenden Winter sicher ist. „Davon können wir, so wie in diesem Jahr, ausgehen, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.
00.00 Uhr – Anlässlich der Inbetriebnahme des ersten deutschen Flüssiggas-Terminals warnt der Industrieverband BDI vor übertriebener Euphorie und mahnt, das hohe Ausbautempo jetzt beizubehalten. „Die Inbetriebnahme des ersten deutschen Flüssiggasterminals kann nur der Anfang sein. Mit dem neuen Terminal ist die Gefahr einer Gasmangellage noch längst nicht gebannt“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND/Samstag). „Damit die Energieversorgung in Deutschland sicher bleibt, ist die zügige Inbetriebnahme der weiteren geplanten Terminals unabdingbar“, fügte er hinzu.
Energie aktuell 17.12.22
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Tom auf Pixabay
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