Montag, November 18, 2024
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„Eines Tages werden wir ein Zentralinstitut sehen“

Berlin, 14. Mrz – Der scheidende Sparkassen-Chef Helmut Schleweis hält trotz Verzögerungen an einem Spitzeninstitut im Sparkassen-Lager fest. „Eines Tages werden wir so ein Zentralinstitut sehen“, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) am Dienstag. Zugleich betonte er: „Prognosen mache ich jetzt keine.“ Denn aufseiten der Landesbanken gebe es viele Eigner, was die Lage komplexer mache. Die Gruppe sei zwar in Bewegung, aber „das Ganze dauert ein bisschen“. 

Schleweis ist seit 2018 DSGV-Chef und wirbt seitdem für ein Spitzeninstitut im öffentlich-rechtlichen Lager, stößt aber in eigenen Reihen auf Widerstand. Kern eines solchen Geldhauses könnte die Verzahnung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) mit dem sparkasseneigenen Fondsdienstleister DekaBank sein. Seit der Corona-Krise liegen die Gespräche jedoch auf Eis. Der 68-jährige Schleweis verlässt als Sprachrohr der deutschen Sparkassen-Familie Ende dieses Jahres die politische Bühne in Berlin. Von seinem gewählten Nachfolger, Bayerns Sparkassenpräsident Ulrich Reuter, erwartet die Branche dann ab 2024 Impulse zum Zentralinstitut. 

Er halte dies nach wie vor für richtig und wichtig, sagte Schleweis. Denn es gehe darum, in der Sparkassen-Finanzgruppe und bei Landesbanken Doppelarbeit zu vermeiden und Größenvorteile zu heben.

Der DSGV-Chef spielte derweil den Streit unter den Eigentümern der Norddeutschen Landesbank um das Wachstum der NordLB herunter. Es handele sich eher um normale Gespräche über die Weiterentwicklung der gemeinsam getragenen Bank. Ziel beim Hannoveraner Institut sei schon immer gewesen, „eine regional tätige, risikoarme, aber profitable Bank zu haben.“ Dies sei das Verständnis aller Eigner und hierüber diskutiere man, sagte Schleweis, ohne ins Detail zu gehen. Niedersachsen hält knapp 58 Prozent an der NordLB, Sachsen-Anhalt 6,3 Prozent. Der Rest ist weitgehend in Sparkassen-Hand. 

Die NordLB hatte sich mit faulen Schiffskrediten verzockt und musste Ende 2019 von ihren Eignern mit 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Hier sprangen auch die bundesweiten Sparkassen und Landesbanken ein, um eine Abwicklung zu verhindern. Im Sparkassen-Lager ist Kritik laut geworden, dass die NordLB entgegen der Restrukturierungspläne nun wieder wachse statt zu schrumpfen. Der Präsident des Sparkassenverbands Niedersachsen (SVN) und stellvertretende NordLB-Aufsichtsratschef Thomas Mang hat jüngst betont, die Bank solle sich aus dem „Joch der Stützung“ herausbewegen, dürfte aber „nicht in Riesenschritten oder exorbitanten Wachstumsraten“ am Markt aktiv sein.

„Eines Tages werden wir ein Zentralinstitut sehen“

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von günter auf Pixabay

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