Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) fordert mehr Ressourcen für eine bessere Jugend-Präventionsarbeit. „Schon jetzt richtet sich die Präventionsarbeit in Schulen nicht danach, was legal und was illegal ist, wenn Prävention stattfindet, wird über Drogen im Allgemeinen gesprochen“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson.
„Dazu müssen die Länder bereit sein und Ressourcen bereitstellen und es braucht nicht nur in Schulen mehr Präventionsangebote, sondern auch in Sportvereinen und Jugendclubs.“ Ein weiterer wichtiger Teil der Präventionsarbeit sei ein umfassendes Werbeverbot. „Wir würden in Prävention und Jugendschutz besser werden, wenn wir ein allgemeines Werbeverbot für alle Drogen hätten. Das gilt ebenfalls für Influencer-Marketing“, sagte er. „Wir müssen klare Grenzen ziehen und Verbote für Nicht-Nikotin-Produkte aussprechen. Die Einweg-E-Zigaretten wird es ab 2027 nicht mehr geben.“ Er beklagt außerdem einen gefährlichen gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol. „Die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von Alkohol in unserer Gesellschaft zeichnen ein erschreckendes Bild. Wir haben bundesweit ein Problem.“
Wir müssten als Gesellschaft von dem Denkmuster wegkommen, legal bedeute gesund und umgekehrt. „Was die Risiken für Suchtverhalten angeht, ist klar: Legale Drogen wie Alkohol und Tabak verursachen in der Gesellschaft neben dem menschlichen Leid einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe.“
Foto: Burkhard Blienert (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
Foto/Quelle: dts