Ein aktueller Marktkommentar von Tristan Teoh, Senior Portfolio Manager, Secured Finance bei Insight Investment:
Die Anwendung von ESG-Kriterien ist bei Unternehmenskrediten fortgeschrittener als bei Secured Finance, trotzdem können ESG-Faktoren für den Investitionsprozess von Bedeutung sein. Um Chancen zu bewerten und festzustellen, ob Risiken angemessen kompensiert werden, braucht es ein umfassendes Verständnis der wesentlichen zugrundeliegenden Risiken. Immer noch gibt es aber Mythen in Bezug auf verantwortungsvolle Investitionen in Secured-Finance-Anlagen:
Mythos 1: Vermögensverwalten können ESG-Themen zu 100 % abdecken und verfügen über umfassende Daten
Die Daten sind nicht verfügbar, um diese Art von Analyse durchzuführen. Die Förderung der Produktion und Verfügbarkeit solcher Daten ist ein mittelfristiges Bestreben. Die Analyse externer Anbieter hat noch keine zuverlässige externe Datenquelle für ESG in ABS ergeben.
Mythos 2: Emittenten im Bereich Secured Finance interessieren sich nicht für ESG, sonst würden sie ihre Daten zur Verfügung stellen
ESG-Risiken mögen komplex sein, aber die zugrunde liegenden Vermögenswerte der Anleger sind klar identifizierbar und mit einem Schutzschirm versehen. Vorschriften, die sich auf den Risikoselbstbehalt konzentrieren, bringen die Interessen von Emittenten und Anlegern in Einklang und verringern schlechte Standards in der Kreditvergabe, unterstützt durch Regulierung.
Mythos 3: Zusammenstellung eines diversifizierten Portfolios aus „grünen“ Asset-Backed-Securities
ESG-Risiken können zwar berücksichtigt werden, wie zuvor aufgezeigt, aber unserer Ansicht nach gibt es nicht genügend grüne Anleihen (außer auf dem Markt für Collateralised Loan Obligation (CLO)). Wir sind der Meinung, dass der Secured-Finance-Markt noch nicht reif ist für eine Strategie, die einen Ausschluss- oder „Best-in-Class“-Ansatz verfolgt, wie dies häufig auf den Aktien- und Unternehmensanleihemärkten der Fall ist.
Schritte zur Förderung einer besseren Offenlegung
Die Secured-Finance-Anlageklasse kann in drei große Segmente unterteilt werden: Wohnimmobilien und Konsumgüter, Gewerbeimmobilien (CRE) und besicherte Unternehmen. Die mögliche zugrundeliegende ESG-Analyse variiert zwischen den einzelnen Sektoren aufgrund der unterschiedlichen Art der zugrundeliegenden Sicherheiten.
Die Analyse wird hauptsächlich dann durchgeführt, wenn neue Emittenten und Anleihen in die Portfolios aufgenommen werden. Es gibt mehrere Bereiche, in denen ESG-Daten vom Emittenten zunächst nicht als Teil der Standardinformationen zu den Sicherheiten bereitgestellt werden. Um der ESG-Analyse mehr Struktur und Genauigkeit zu verleihen, hat Insight einen eigenen Fragebogen entwickelt, der Fragen in den vier Bereichen Umwelt, Soziales, Unternehmensführung und Produkt-Governance abdeckt.
Wir verwenden diese derzeit für Autokredite, Kreditkarten, Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien und CLOs. Darüber hinaus planen wir, die Ergebnisse im Laufe der Zeit zu vergleichen, um zu analysieren, wie sich der Markt entwickelt und um eine Kultur der Transparenz im Bereich Secured Finance zu fördern.
Eine wichtige Initiative zur Unterstützung der Entwicklung von ESG-Daten in der Anlageklasse ist das Bestreben, die gesamte Branche zu ermutigen, den Wandel voranzutreiben. Insight arbeitet an einer größeren Transparenz in der Berichterstattung und haben außerdem einen internen Rahmen für die Analyse des CO2-Fußabdrucks von Portfolios britischer Residential Mortgage Backed Securities (RMBS) entwickelt, den wir für die Berichterstattung im Jahr 2023 einführen werden.
Drei Impact-Mythen im Bereich Secured Finance
Foto von Tristan Teoh (Quelle: Insight Investment)
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