„Die Inflation wird die EZB bei ihrer Sitzung am Donnerstag vor einige Herausforderungen stellen. Erstens übertreffen die hohen Inflationsdaten für Januar die im Dezember veröffentlichten Prognosen deutlich. Diese hatten für das erste Quartal einen starken Rückgang erwartetet.
Zweitens liegen der EZB bei ihren Sitzungen neue, aktuelle Daten vor. Wir gehen davon aus, dass sich der jüngste Inflationsanstieg in den aktuellen Erhebungen fortgesetzt hat, so dass der Ausblick Anlass zur Sorge bereitet.
Beim derzeitigen Stand der Dinge wird die EZB einen potenziell höheren Inflationspfad für dieses Jahr anerkennen müssen.
Gleichzeitig wird sie wohl nicht überzeugend argumentieren können, dass in den folgenden Jahren eine Umkehr unter das Zielniveau stattfinden wird, da es bis März keine neuen gesamtwirtschaftlichen Prognosen geben wird.
Es gibt derzeit kaum Anzeichen dafür, dass die Löhne über 3 Prozent steigen – die Schwelle, die für die EZB problematisch ist. Je länger die Inflation auf hohem Niveau bleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Inflationssorgen in höheren Tariflöhnen niederschlagen werden.
Präsidentin Lagarde wird es schwer haben, diese Sorgen am Donnerstag zu zerstreuen, da die Energieinflation auf andere Bereiche des Verbraucherkorbs übergreift.“
Dr. Andreas Billmeier kommentiert die bevorstehende EZB-Sitzung
Titelfoto und Foto von Dr. Andreas Billmeier (Quelle: Western Asset Management / Franklin Templeton)
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