Frankfurt/New York, 27. Aug – Die Aussicht auf eine länger anhaltende Periode steigender Zinsen in den USA hat die Aktien- und Anleihemärkte am Freitag auf Talfahrt geschickt. Die explodierenden Energiepreise mit einem Gaspreis auf Rekordhoch bereiteten den Investoren ebenfalls Bauchschmerzen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss drei Prozent tiefer auf 32.283 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 3,9 Prozent auf 12.141 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 3,4 Prozent auf 4057 Punkte ein.
US-Staatsanleihen
T-Bonds | Kursaktuell | Veränderungabsolut | Renditeaktuell | RenditeVortag |
10-jährige | 97,5781 | -0,0781 | 3,033 | 3,024 |
30-jährige | 96,2813 | +0,7500 | 3,194 | 3,234 |
Statistik für Nyse und Nasdaq
Nyse | Nasdaq | |
Anzahl der gehandelten Aktien in Mio. | 849 | 4.446 |
Anzahl der Werte mit Kursgewinnen | 541 | 810 |
Anzahl der Werte mit Kursverlusten | 3.522 | 3.747 |
Anzahl der unveränderten Werte | 300 | 565 |
US-Notenbankchef Jerome Powell stimmte die Anleger auf einen harten Kampf gegen die Inflation ein und erteilte Spekulationen auf ein gedrosseltes Tempo bei der Zinswende eine Absage. Die Wiederherstellung der Preisstabilität werde für „einige Zeit“ eine restriktive Geldpolitik nötig machen, sagte der Fed-Chef auf dem Zentralbank-Symposium von Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming.
Dazu müssten die Werkzeuge „kraftvoll“ genutzt werden. Investoren rechnen nun vermehrt mit einer Anhebung der Zinsen um 75 Basispunkte im September. „Die Aussagen waren falkenhaft, Powell drückt das Pedal voll durch, wenn es um die Bekämpfung der Inflation geht“, sagte Marktstrategin Lindsey Bell vom Vermögensverwalter Ally. Die Hoffnungen vieler Anleger auf Zinssenkungen im kommenden Jahr seien damit zunichtegemacht worden.
ÜBERNAHMESPEKULATIONEN TREIBEN ELECTRONIC ARTS
Bei den Einzelwerten warfen die Anleger vor allem wachstums- und zinssensitive Unternehmen aus dem High-Tech- und Finanzsektor aus den Depots. Die Aktien von Dell sackten um mehr als 13 Prozent ab. Der Computer-Anbieter legte wegen des starken Dollars und erneuter Corona-Ausbrüche im wichtigen Abnehmerland China das geringste Umsatzwachstum seit sechs Quartalen vor.
Rasant aufwärts ging es hingegen zwischenzeitlich für Electronic Arts Händler verwiesen auf Spekulationen auf ein Übernahmeangebot für den Videospiele-Entwickler durch Amazon. Der Online-Händler sei aber nicht interessiert, hieß es in einem Bericht des TV-Senders CNBC. Beide Firmen wollten keine Stellungnahme abgeben. Die Aktien von Electronic Arts sprangen zweitweise 15 Prozent nach oben, lagen am Ende aber nur noch 3,6 Prozent im Plus.
Dow Jones schließt im Minus bei 32.283 Punkten
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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