Montag, November 25, 2024
StartStartupsDie Branche braucht frischen Wind

Die Branche braucht frischen Wind

Neuer Gipfelstürmer in der Outdoor-Branche: Start Up-Label BERGMENSCH(www.bergmensch.store) konnte im vergangenen Monat ein 78%iges Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaften – und das noch vor Start der klassischen Wandersaison im Herbst. Und obwohl sich die Branche an sich in der Krise befindet.

„Kaum ein anderes Segment reagiert so wenig auf Trends und Lifestyle-Gefühle wie die Outdoor-Branche,“ sagt BERGMENSCH-Geschäftsführer Felix Keser. „Viele der Artikel muten einfach altbacken an. Dabei ist Bergwandern so trendig und angesagt wie nie zuvor. Es braucht Produkte, die diesem Lifestyle auch entsprechen und nicht einfach nur funktionell sind.“

Seit der Corona-Pandemie sind Outdoor-Aktivitäten in den Bergen einer der Trends schlechthin – mit zweistelligen Wachstumsraten. „Staycations“, also das bewusste Verbringen der Freizeit in der eigenen Umgebung, und alpiner Lifestyle sind angesagter denn je.

Vor dieser Kulisse wollen die Gründer hinter BERGMENSCH die Branche mit mehr Zeitgeist beseelen. Mit zeitgemäßen Funktionsartikeln, witzigen Organic Shirts („sah auf der Karte flacher aus…“) und, als erster Anbieter seiner Art überhaupt, passendem Bergschmuck. Dabei endet der Zeitgeist nicht allein bei der Optik. Auch die Produktion verfolgt einen Nachhaltigkeitsgedanken. So werden alle Artikel so umweltbewusst wie möglich produziert. Für die Shirts bezieht man 100%ige Bio-Baumwolle aus Europa. Die in Deutschland hergestellten Stirnbänder sind ein Ocean-Upcycling und aus recyceltem Meeresplastik gefertigt. Der hochwertige Schmuck wird im Allgäu produziert.

„Wir wollen Mensch und Natur so gut es geht miteinander verbinden. Menschen, mit einer Leidenschaft für die Berge und für die Schönheit der Natur“, so Felix Keser. „Die Kraft, die wir in der Natur finden und die Zeit, die wir ganz bewusst offline verbringen, war für uns alle noch nie so wichtig.“

Er selbst (26) und sein Geschäftspartner Dominik (31) haben dabei so ziemlich abseits jeglicher klassischen Pfade zusammengefunden. Während sich Dominik als Skilehrer und Saunameister verdingte, absolvierte Felix ein Onlinemarketingstudium. Darin hat er eine 5 im Studienfach eCommerce. Und entscheidet sich trotzdem dazu, ein Onlinehandelsunternehmen zu gründen. 2017 rufen die beiden, die sich bislang nur von Facebook kennen und sich am Tag der gemeinsamen Firmengründung das erste Mal in echt treffen, die „somachenwirdas“-UG ins Leben und starten mit allen möglichen bedruckten T-Shirts.

Bis sich nach und nach die Idee und die Designs für BERGMENSCH herauskristallisieren. 2019 fällt der Startschuss für das neue Label. Mit enormem Erfolg: Bereits im ersten vollen Geschäftsjahr verbuchen die zwei einen Umsatz von über 5 Millionen.

Ihr Startkapital: 2000 Euro. Investoren: Fehlanzeige. BERGMENSCH wächst organisch. Das Unternehmen hat aktuell 5 Festangestellte und ist derzeit dabei, das Team weiter zu vergrößern.

Auch Sortiment und Umsatz expandieren kontinuierlich. Im Herbst werden einige Merino-Artikel – Shirts, Socken und Mütze – neu auf den Markt kommen, dazu ein wettertaugliches Sherpa-Fleece und eine Softshell Jacke. Ein Rucksack wurde unlängst neu auf den Markt gebracht. „Die Outdoor-Branche stagniert, aber das muss nicht ausbleibende Firmenerfolge bedeuten“, sagt Felix. „Das, was nämlich leider lange Zeit auch stagniert hat, waren frische Ideen, die dem aktuellen Berg-Trend entsprechen. Hier wollen wir ansetzen.“

Bild Fotocredit: Benjamin Pfitscher

Quelle Rosenheim Rocks

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