Nach der Wahl: Wohin steuert die Republik? Experten diskutieren in Frankfurt über die wirtschaftlichen und politischen Folgen
Ein Tag nach der Bundestagswahl – die Karten sind neu gemischt, doch welche Konsequenzen bringt das Wahlergebnis für Wirtschaft, Finanzmärkte und gesellschaftlichen Wandel? In Frankfurt trafen sich führende Wirtschaftsexperten, Politiker und Finanzentscheider auf Einladung des bdvb unter Leitung von Willi Rugen, Präsident Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V., um die ersten Analysen zu liefern und mögliche Zukunftsszenarien zu skizzieren.
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft – eine Bestandsaufnahme
Eingeladen hatten das International Bankers Forum e.V. (IBF), der Verband der Auslandsbanken in Deutschland e.V. und der bdvb – Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V.. In den Räumen von memox Deutschland GmbH in Frankfurt wurden die drängendsten Fragen diskutiert:
• Wie wird die neue Regierung wirtschafts- und finanzpolitische Weichen stellen?
• Welche Auswirkungen haben die Wahlergebnisse auf den Banken- und Finanzsektor?
• Wird Deutschland die Herausforderungen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation meistern?
Nach einem Vortrag von Dr. Nader Maleki,
Präsident International Bankers Forum e.V. in der Paneldiskussion zu wirtschaftlichenWeichenstellungen nach der Wahl
mit Dr. Michael Böhmer, Chefökonom der Prognos AG,
Prof. Dr. Nils Stieglitz, Präsident der Frankfurt School of Finance & Management,
Karin Wolff (CDU), ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin von Hessen und
Jochen Partsch (Bündnis 90/Die Grünen), ehemaliger Oberbürgermeister von Darmstadt.
Hier wurden die wirtschaftlichen Perspektiven analysiert und betont, dass die neue Regierung unter enormem Handlungsdruck steht, insbesondere in den Bereichen Energiewende, Inflation und Standortattraktivität. Man hob hervor, dass Deutschland sich im internationalen Wettbewerb behaupten muss: Innovationsfähigkeit und eine konsequente Digitalstrategie werden zentrale Stellhebel sein.
Es wurde auch über die gesellschaftlichen Herausforderungen gesprochen: Die Spaltung der Gesellschaft hat zugenommen. Klar ist: die neue Regierung muss Vertrauen aufbauen und klare Visionen liefern.
Unter den Experten wurde auch ein Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt: Eine zukunftsorientierte Politik kann es sich nicht leisten, Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung gegeneinander auszuspielen.
Als Expertin für Nachhaltigkeit, Innovation und Zukunftsforschung ordnete Anabel Ternes von Hattburg die Ergebnisse in einen globalen Kontext ein: „Deutschland steht an einem Wendepunkt. Es geht nicht nur um politische Machtverschiebungen, sondern um die Frage: Wie zukunftsfähig sind wir? Jetzt ist die Zeit für mutige Zukunftsentscheidungen – in der Wirtschaft, der Politik und in der Gesellschaft.“
Ihr Appell: „Nachhaltigkeit und Digitalisierung müssen als gemeinsame Chance verstanden werden – nicht als Gegensätze. Der Schlüssel liegt in der Innovationskraft.“
Fazit: Ein Weckruf für die neue Regierung
Die Diskussion machte eines deutlich: Deutschland muss schneller, mutiger und innovationsfreudiger werden. Die Erwartungen an die neue Regierung sind hoch – nun kommt es darauf an, ob sie den Wandel aktiv gestaltet oder nur verwaltet.
Wie Deutschland diesen Kurs einschlägt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Eines steht fest: Die Herausforderungen sind gewaltig, aber die Chancen ebenso.
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Titelfoto von Tembela Bohle:
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