Donnerstag, Dezember 26, 2024
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Deutsche wollen 2023 verstärkt reisen – Aber ein Viertel muss sparen

Berlin, 01. Mrz – Trotz Corona, Energiekrise und Inflation bleibt der Wunsch der Deutschen nach Urlaub ungebrochen. Jeder Dritte sieht für 2023 ein höheres Bedürfnis zu reisen, wie am Mittwoch aus einer ADAC-Umfrage unter 5000 Menschen hervorgeht. Die Krisenjahre haben demnach den Stellenwert des Urlaubs nochmals erhöht. Etwa jeder Zweite plant für die Ferien mit einem ähnlichen Budget wie 2022. Während 23 Prozent mit größeren Ausgaben rechnen, muss fast ein Viertel der Befragten mit weniger Geld im Urlaub auskommen. Abstriche sind hier bei Komfort und Reisedauer geplant. „Ein Drittel dieser Gruppe geht davon aus, aus finanziellen Gründen auf eine Reise verzichten zu müssen.“

Deutschland als Reiseziel geht laut Studie als Gewinner aus der Krise hervor. Rund 45 Prozent der Menschen wollen – oft nach positiven Erfahrungen nach globalen Reisebeschränkungen in der Corona-Zeit – auch in diesem Jahr ihren Urlaub wieder in der Bundesrepublik verbringen. Die für den Heimat-Urlaub relevanten Verkehrsträger Auto und Zug werden laut Studie des Automobilclubs beliebter, Flugreisen gehen zurück. In der Virus-Pandemie entschieden sich immer mehr Menschen für Individualreisen, weit weniger für Pauschalreisen. 

JA ZU MEHR NACHHALTIGKEIT – ABER NEIN ZUM AUFPREIS DAFÜR 

Die Verbindung von Urlaub und Arbeit – auch Workation genannt – ist laut Umfrage bisher noch wenig bekannt. Darunter versteht man Arbeiten an einem Ferienort statt am Standort des Arbeitgebers oder im Homeoffice. „Aber immerhin bei zwei Dritteln derer, die diese Möglichkeit nutzen könnten, ist das Interesse groß.“ Fast jede oder jeder Zehnte arbeitet bereits an einem Urlaubsort oder hat eine konkrete Zusage des Arbeitgebers, dass dies möglich wäre. 

Zudem werden Sicherheitsaspekte beim Buchen immer wichtiger – etwa eine unkomplizierte und planbare An- und Abreise. Intakte Natur ist den Deutschen am Urlaubsort laut Umfrage zwar wichtig. Aber andere Faktoren für mehr Nachhaltigkeit wie Mobilität, bestimmte (Bio-)Lebensmittel oder der CO2-Fußabdruck, spielten eher eine geringere Rolle. So wären nur fünf bis zehn Prozent bereit, einen relativ moderaten Aufpreis für mehr Nachhaltigkeit zu zahlen. Es sei klar, dass dieses Thema Geld koste, sagte ADAC-Tourismuspräsident Karlheinz Jungbeck. Aber Touristen seien nicht bereit dies zu zahlen, zudem seien auch Anbieter mangels Kapitalisierung nicht in der Lage dazu. Es stelle sich deshalb die Frage, ob die Regierung die Tourismusbranche bei der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit besser unterstützen könne.

Die hohe Inflation schmälert weiter die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher und belastet damit auch die Reisebudgets. Waren und Dienstleistungen kosteten im Februar durchschnittlich 8,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Lebensmittel verteuerten sich sogar um fast 22 Prozent und Energie um gut 19 Prozent.

Deutsche wollen 2023 verstärkt reisen – Aber ein Viertel muss sparen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von piviso auf Pixabay

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