Berlin, 13. Apr – Aufgrund gestiegener Energiepreise und der mauen Weltkonjunktur investieren deutsche Industrieunternehmen weniger im Ausland. Insgesamt gaben die Firmen laut einer Sonderauswertung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) an, dass zu Jahresbeginn nur noch 41 Prozent der Industriebetriebe außerhalb Deutschlands investieren wollten.
Das ist der niedrigste Wert seit 2009 mit damals 40 Prozent. „Den Unternehmen setzen dabei insbesondere der russische Krieg in der Ukraine und die deutlich gestiegenen Energiepreise, aber auch die schwierigen Jahre der Corona-Pandemie sehr zu“, erklärte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Diese Krisen hätten die Investitionsbudgets insgesamt belastet und wirkten sich stark auf die Auslandsinvestitionen aus.
Fast jeder dritte Industriebetrieb mit Investitionsplänen außerhalb Deutschlands will damit vor allem Kosten sparen, wie aus den DIHK-Umfragedaten hervorgeht. „Das sollte ein Weckruf an die Politik sein, die Standortbedingungen in Deutschland zu verbessern“, so Treier. Industrieunternehmen, die zur Kostenersparnis im Ausland investieren, haben nach DIHK-Erkenntnissen zugleich im Inland geringere Pläne für Investition und Beschäftigung als der Durchschnitt der Industrieunternehmen insgesamt.
„Insgesamt lassen die Ergebnisse der Umfrage nichts Gutes erwarten“, so Treier. Im In- und Ausland werde bei den Investitionen gebremst agiert. Hohe Energiekosten, lange Genehmigungsverfahren, Fachkräftemangel und eine häufig unzulängliche Infrastruktur belasten nach Ansicht der DIHK die Position der Unternehmen in Deutschland. „Die Politik muss diese strukturellen Probleme angehen, sonst beginnt das industrielle Fundament in Deutschland zu bröckeln“, so Treier.
Deutsche Industriebetriebe investieren weniger im Ausland
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Marcin auf Pixabay
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