Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Deutsche Erzeugerpreise mit kleinstem Anstieg seit 2021

Berlin, 20. Mrz – Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar so langsam gestiegen wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Die Hersteller gewerblicher Produkte verlangten 15,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Damit sank die Teuerungsrate seit ihrem Höhepunkt im August und September 2022 mit jeweils 45,8 Prozent bereits das fünfte Mal in Folge und fiel auf den niedrigsten Wert seit September 2021. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang auf 14,5 Prozent gerechnet, nachdem die Erzeugerpreise im Januar noch um 17,6 Prozent angezogen hatten. Von Januar auf Februar sanken sie mit 0,3 Prozent ebenfalls nicht so stark wie erwartet.

„Damit dürfte zumindest von dieser Seite der Aufwärtsdruck bei den Verbraucherpreisen nachlassen“, sagte Commerbank-Ökonom Ralph Solveen. „Aber mit dem deutlich stärkeren Anstieg der Löhne hat der nächste Kostenschub bereits eingesetzt.“ Der Abwärtstrend bei den Teuerungsraten von Vorleistungs- und Konsumgütern zeige, dass der durch die Lieferengpässe und die starke Nachfrage nach Waren ausgelöste Preisdruck auf diesen Produktionsebenen allmählich nachlasse.

Die Erzeugerpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Lebenshaltungskosten der Verbraucher. Erhöhen oder senken die Hersteller ihre Preise, kommt das in der Regel verzögert auch bei den privaten Haushalten an, zumindest teilweise. In der Statistik werden die Preise geführt noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Im Januar und Februar lagen die Verbraucherpreise jeweils 8,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Energie blieb erneut Preistreiber Nummer eins. Im Februar verteuerte sie sich auf Erzeugerebene um 27,6 Prozent, wobei Erdgas 38,9 Prozent und Strom 27,1 Prozent mehr kostete als ein Jahr zuvor. Die Ergebnisse sind allerdings nur vorläufig. „Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die ab Januar 2023 gilt, jedoch erst ab März 2023 umgesetzt wird“, erklärten die Statistiker. 

Nahrungsmittel verteuerten sich mit 23,4 Prozent ebenfalls sehr stark. Besonders kräftig stiegen die Preise für Zucker mit 90,4 Prozent im Vergleich zum Februar 2022. Schweinefleisch kostete 58,9 Prozent mehr. Auch verarbeitete Kartoffeln (+49,0 Prozent), Margarine und Nahrungsfette (+38,9 Prozent) sowie Milch (+30,3 Prozent) und Kaffee (+16,7 Prozent). Billiger als vor einem Jahr waren Butter (-5,5 Prozent) und nicht behandelte pflanzliche Öle (-8,8 Prozent).

Deutsche Erzeugerpreise mit kleinstem Anstieg seit 2021

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Squirrel_photos auf Pixabay

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