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Dax holt auf – Gas-Entlastungspläne helfen

Frankfurt, 10. Okt – Ermutigt von steigenden Kursen im Chemiesektor haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Montag doch noch aus der Deckung getraut. Geplante Entlastungen bei den Gas- und Fernwärmepreisen für Verbraucher und Industrie in Deutschland stützten die Kurse. Der Dax machte am Montagnachmittag frühe Verluste wett und lag ein Prozent im Plus bei 12.393 Punkten. Der EuroStoxx50 stand 0,2 Prozent höher bei 3382 Zählern. Die US-Futures notierten kaum verändert.

Einen deutlichen Stimmungsumschwung ins Positive sagten Börsianer angesichts der bestehenden Belastungsfaktoren dennoch nicht voraus. Der amerikanische Arbeitsmarktbericht am Freitag hatte die Hoffungen der Anleger auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen zunichte gemacht. Zudem deuteten die jüngsten Aussagen führender US-Notenbanker darauf hin, dass eine Trendwende in der Fed-Politik nicht in Sicht sei.

Vor diesem Hintergrund nahm der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, wieder Kurs auf sein jüngstes 20-Jahres-Hoch und stieg um 0,3 Prozent auf 113,10 Punkte. Verunsichert blickten blickten Börsianer zudem auf die neuen russischen Angriffe in der Ukraine. „Investoren sind unglaublich besorgt darüber, was als nächstes passiert, wie es sich auf die Lieferketten auswirken wird und ob es die Energiekrise verschärfen wird“, sagte Danni Hewson, Finanzanalyst beim Broker AJ Bell. 

GAS-ENTLASTUNGSPAKET SORGT IM CHEMIESEKTOR FÜR AUFATMEN

Die Gaspreise gingen nach vorgelegten Plänen der vom Bund eingesetzten Experten-Kommission für eine Begrenzung des Anstieges auf Achterbahnfahrt. Der europäische Erdgas-Future drehte gegen Mittag ins Plus und stand 2,6 Prozent höher bei 159 Euro je Megawattstunde. Mit einem Zwei-Stufen-Plan sollen Verbraucher und Wirtschaft bei den Gas- und Fernwärmepreisen um etwa 96 Milliarden Euro entlastet werden. Diese Aussicht verschaffte den von den hohen Energiepreisen besonders betroffenen Chemiewerten Aufwind. Aktien von Covestro, BASF und Wacker Chemie gewannen bis zu zehn Prozent. 

Aktien der deutschen Versorger RWE und E.ON büßten hingegen bis zu bis zu drei Prozent ein. Die Titel ihrer britischen Rivalen Centrica, SSE und Drax rutschten sogar um mehr als fünf Prozent ab. Der „Financial Times“ zufolge will die Regierung in London eine Strompreis-Grenze von 50 bis 60 Pfund je Megawattstunde einführen. Analyst Ahmed Farman von der Investmentbank Jefferies wertete dies als Strafe für die Branche, die Investitionen hemmen könnte.

LUXUSSEGMENT NACH CHINA-DATEN UNTER DRUCK

Die Aussicht auf eine Anhebung der Ergebnisprognose half Deutsche Post um mehr als fünf Prozent nach oben. Der Ergebniszuwachs im dritten Quartal war bei dem Bonner Konzern überraschend kräftig ausgefallen. Gefragt waren auch die Papiere von Vantage Towers, die sich um gut drei Prozent verteuerten. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnten American Tower und Cellnex in das Rennen um den Mobilfunkmasten-Betreiber einsteigen. Die Aktien der Vantage-Mutter Vodafone legten in London 1,1 Prozent zu.

Aus Furcht vor einer schwindenden Nachfrage im wichtigen Absatzmarkt China zogen sich Anleger aus Luxusgüter-Werten zurück. Die Aktien von LVMH, Kering und Richemont fielen um jeweils knapp zwei Prozent. Konjunkturdaten vom Wochenende zufolge schrumpfte der chinesische Dienstleistungssektor erstmals seit vier Monaten wieder.

Dax holt auf – Gas-Entlastungspläne helfen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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