Die letzten Jahre waren herausfordernd: Pandemie, Ukraine-Krieg und die Teuerung. Wie sich die multiplen Krisen auf das Investitionsverhalten und die Meinung der Crowdinvestoren ausgewirkt hat, sieht sich die Immo-Crowdinvesting-Plattform dagobertinvest in einer neuen Umfrage unter 400 Investor:innen aus Deutschland und Österreich an.
Investitionen in Crowdinvesting-Projekte gestiegen
Mit einer Inflationsrate von 7,4 Prozent im März 2023 in Deutschland ist die Teuerung nach wie vor für viele spürbar. Angesichts der hohen Inflation ist es dementsprechend wichtig, einen Teil seines Geldes so zu veranlagen, dass entsprechend attraktive Renditen eingefahren werden können. Dabei nimmt das Crowdinvesting innerhalb des Anlageportfolios einen immer größeren Stellenwert ein, wie die Umfrage zeigt: Gaben im Jahr 2020 die Befragten an, durchschnittlich 20 Prozent ihres Kapitals in Crowdinvesting-Projekte zu investieren, beläuft sich der Anteil mittlerweile auf stolze 25 Prozent.
Dabei steht 30 Prozent der Teilnehmer ein Netto-Haushaltseinkommen zwischen 1.500 und 3.000 Euro zur Verfügung, 27 Prozent haben mehr als 5.000 Euro verfügbar und bei 24 Prozent der Befragten liegt das Netto-Haushaltseinkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro pro Monat.
Welche Anlageklasse ist beliebt?
Crowdinvesting kann als einer von mehreren sinnvollen Bausteinen für eine balancierte Diversifikation des eigenen Portfolios dienen. Auch die Teilnehmer der Befragung scheinen auf einen diversifizierten Veranlagungs-Mix zu setzen: Am beliebtesten sind Wertpapiere als weitere Anlageklasse. Fast 77 Prozent der Crowd hält auch Aktien oder Anleihen, bei der Umfrage in 2020 waren es sogar noch 80 Prozent. Auch ETFs finden mit 57 Prozent großen Anklang. 34 Prozent der Befragten haben eine Lebensversicherung, einen Bausparvertrag und Edelmetalle haben jeweils 32 Prozent. Mehrfachnennungen waren dabei möglich.
Kryptowährungen scheinen jedoch aktuell nicht sonderlich im Fokus der Anleger zu stehen: Nur 17 Prozent sind in diese investiert. Knapp ein Viertel der Crowd investierte bereits vor der Finanzkrise 2008 das erste Mal in Risikokapital, die Hälfte der Befragten hat damit zwischen 2009 und 2019 begonnen. Rund ein Fünftel hat erstmals zwischen 2020 und 2022 in Risikokapital investiert.
Wie hat sich das Verhalten der Anleger verändert?
Doch wie reagieren Investoren nun auf die hohe Inflation seit geraumer Zeit und haben sie deswegen etwas an ihrem Anlageverhalten verändert? 44 Prozent der Befragten geben an, dass sie trotzdem immer noch circa dieselbe Summe investieren, während 22 Prozent ihre monatlichen Investmentausgaben aufgrund der Teuerung minimal verringert haben. 18 Prozent der Teilnehmer minimierten ihr Investitionsbudget deutlich und vier Prozent halbierten dieses.
Hohe Zinsen und Erfahrung der Bauträger entscheidend
Es stellt sich zudem die Frage, welche Faktoren die Entscheidung beeinflussen, in welche Projekte die Immo-Crowdinvestoren ihr verfügbares Kapital investieren. Die Ergebnisse der Umfrage: 93 Prozent finden es vollkommen oder zumindest manchmal entscheidend, dass der Immobilienentwickler beziehungsweise der Bauträger eine mehrjährige Branchenerfahrung vorweisen kann. Genauso viele – also ebenso 93 Prozent – der Befragten meinen es sei ihnen bei der Entscheidungsfindung vollkommen oder manchmal wichtig, dass eine hohe Verzinsung in Aussicht steht.
Crowdinvestoren setzen ein Vierteil ihres verfügbaren Kapitals auf diese Anlageklasse
Autor:
Andreas Zederbauer ist Vorstand der dagobertinvest AG, einer der führenden Immo-Crowdinvesting-Plattformen im DACH-Raum.
Foto/Quelle: dagobertinvest – Andreas_Zederbauer feel image Felicitas Matern
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