Montag, November 18, 2024
StartBörseCredit-Suisse-Aktien fallen auf neues Rekordtief von zwei Franken

Credit-Suisse-Aktien fallen auf neues Rekordtief von zwei Franken

Überschrift – Credit Suisse stürzt weiter ab – kein frisches Geld von Großaktionär

Zürich, 15. Mrz – Der dramatische Kursverfall bei der Credit Suisse hat sich am Mittwoch beschleunigt und Fragen zur weiteren Entwicklung der Schweizer Großbank ausgelöst. Die Aktien des krisengeplagten Instituts stürzten um rekordhohe 31 Prozent auf ein Allzeit-Tief von 1,55 Franken und zogen andere europäische Banken-Titel mit sich. Auslöser war die Ankündigung des neuen Großaktionärs Saudi National Bank in einem Reuters-Interview, aus aufsichtsrechtlichen Gründen keine frischen Mittel in die Credit Suisse einschießen zu können. Konzernchef Ulrich Körner versuchte, die Wogen zu glätten: „Unsere Kapital- und Liquiditätsbasis ist sehr, sehr stark“, sagte er in einem Interview des asiatischen TV-Senders Can. Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann sagte zu „Bloomberg“, staatliche Hilfe sei für die Bank „kein Thema“. 

Bis zum frühen Nachmittag wechselten fast vier Mal so viele Credit-Suisse-Titel den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. Der Absturz löste an der Schweizer Börse wiederholt Handelsstopps aus. Eine Aussetzung des Börsenhandels wurde indes nicht beantragt, wie ein SIX-Sprecher auf Anfrage sagte. Seit dem Beginn der steilen Talfahrt am Montag vergangener Woche hat die Bank 44 Prozent an Wert verloren. Im Sog von Credit Suisse verlor der europäische Bankensektor.SX7P am Mittwoch 6,8 Prozent an Wert. Aktien der US-Banken gaben zur Handelseröffnung ebenfalls nach. Der Schweizer Franken gab 0,8 Prozent auf 0,9218 Dollar nach.

„Bei der Credit Suisse ist es zu einem massiven Vertrauensverlust gekommen“, erklärte Stephan Sola, Manager des Plutos Schweiz Fonds. Kunden fragen sich, wie die Zukunft des Instituts aussehe. Es würde ihn nicht überraschen, wenn die Abflüsse von Kundengeldern wieder zugenommen hätten. „Die Bank muss eine Lösung suchen, die das Kunden-Vertrauen wiederherstellt.“ Neil Wilson, Marktanalyst bei Onlinebroker Markets.com erklärte, es sehe so aus, als ob immer mehr besorgte Investoren und Gegenparteien Credit Suisse als möglichen nächsten Wackelkandidaten betrachteten. „Wenn die Credit Suisse in ernsthafte existenzielle Schwierigkeiten gerät, sind wir in einer ganz anderen Welt des Schmerzes. Sie ist wirklich zu groß, um zu scheitern.“ 

SCHWEIZER NOTENBANK SCHWEIGT 

Treiber des Absturzes waren zunächst Sorgen, dass die vom Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) ausgelösten Schockwellen an den Finanzmärkten die ohnehin schon geschwächte Credit Suisse in Mitleidenschaft ziehen könnten. Am Mittwoch kamen dann die Äußerungen des größten Anteilseigners Saudi National Bank hinzu. Das Institut könne aus aufsichtsrechtlichen Gründen nicht mehr als zehn Prozent der Anteile halten, sagte Präsident Ammar Al Khudairy der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview und ergänzte: „Ich glaube nicht, dass sie zusätzliches Geld brauchen.“ Mit dem Transformationsplan der Bank sei man zufrieden.

Andere Anleger schließen dagegen nicht aus, dass Credit Suisse Hilfe benötigen könnte. Auf einer Investorenkonferenz fragte ein Anleger UBS-Konzernchef Ralph Hamers, ob die größte Schweizer Bank zu einer möglichen Rettungsaktion bereit sei. Hamers erklärte, er wolle keine hypothetischen Fragen beantworten und fügte an: „Für uns ist wichtig, dass wir uns wirklich auf unsere Strategie konzentrieren, und das ist eine organische Strategie.“ Die Schweizerische Nationalbank wollte sich zur Lage der Credit Suisse nicht äußern.

Der Preis für die Absicherungen gegen Zahlungsausfälle von Anleihen der Bank zogen weiter an. Fünfjährige Kreditausfallversicherungen für Schuldpapiere, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), stiegen auf 574 Basispunkte, wie Daten von S&P Market Intelligence zeigten. Zum Ende Vortages notierten die CDS noch auf 549 Punkten.

Überschrift – Saudischer Großaktionär – Credit Suisse braucht kein zusätzliches Geld

Riad, 15. Mrz – Der saudische Großaktionär der Credit Suisse hat sich mit dem Umbau der Schweizer Großbank zufrieden gezeigt. Der Präsident der Saudi National Bank1180.SE, Ammar Al Khudairy, denkt zudem nicht, dass das krisengeplagte Institut zusätzliches Geld benötigt. „Wir sind mit dem Plan, dem Transformationsplan, den sie vorgelegt haben, zufrieden“ sagte Al Khudairy der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. „Ich glaube nicht, dass sie zusätzliches Geld brauchen.“

Weiteres Geld könne die Saudi National Bank der Credit Suisse auch nicht zur Verfügung stellen, weil sie aus aufsichtsrechtlichen Gründen nicht mehr als zehn Prozent der Anteile halten könne. Al Khudairy stufte die Beteiligung als opportunistische Investition ein, deren Wert sich zeigen werde, wenn der Umbau der Bank umgesetzt werde. Das Investitionsziel sei nicht zeitabhängig und die Saudi National Bank werde aussteigen, wenn ein angemessener Wert erreicht werde.

Zürich, 15. Mrz – Die Aktien der krisengeplagten Credit Suisse sind am Mittwoch erneut abgestürzt. Die Titel der Schweizer Großbank brachen um 10,5 Prozent auf ein neues Rekordtief von 2,005 Franken ein. Gleichzeitig verteuerte sich der Preis für die Absicherungen gegen Zahlungsausfälle bei Anleihen der Bank wieder. Fünfjährige Kreditausfallversicherungen für Schuldpapiere, sogenannte Credit Default Swaps (CDS), stiegen auf 553 Basispunkte, wie Daten von S&P Market Intelligence zeigten. Das bedeutet, dass ein Anleger 553.000 Euro bezahlen muss, um Anleihen im Volumen von zehn Millionen Euro zu versichern.

Der Präsident von CS-Großaktionär Saudi National Bank, Ammar Al Khudairy, zeigte sich zufrieden mit dem Transformationsprozess der Bank. Er stufte die Investition allerdings auch als opportunistische Anlage ein. Das Institut könne kein weiteres Geld in die Credit Suisse stecken, weil es aus aufsichtsrechtlichen Gründen nicht mehr als zehn Prozent der Anteile halten könne. 

Credit-Suisse-Aktien fallen auf neues Rekordtief von zwei Franken

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von StockSnap auf Pixabay

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