Freitag, März 29, 2024
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Corona-Proteste in China belasten Europas Börsen und US Börsen

Update

Frankfurt, 28. Nov (Reuters) – Die jüngsten Proteste in chinesischen Großstädten gegen die strikten Corona-Auflagen haben die Anleger an der Wall Street in Alarmbereitschaft versetzt. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte sowie der breiter gefasste S&P 500.SPXgaben zum Wochenauftakt jeweils ein Prozent auf 34.014 und 3985 Punkte nach. Auch der technologielastige Nasdaq-Index.IXICrutschte knapp ein Prozent auf 11.155 Zähler ab. Investoren fürchteten die Folgen der Unruhen sowie der strikten Null-Covid-Politik auf das chinesische Wirtschaftswachstum sowie auf globale Lieferketten.

Die Straßenproteste gegen die Null-Covid-Politik untergraben zur Zeit die Marktstimmung, wie die Analysten der Rabobank konstatierten. „Es gibt Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Covid-Fälle in China und der Reaktion der Regierung“, sagte Matthew Miskin, Anlagestratege bei John Hancock Investment. Ging der Markt zunächst von einer Wiedereröffnung aus, würden nun eher größere Einschränkungen erwartet. „Wenn eine der größten Volkswirtschaften vom Netz geht, wird sich das auf das globale Wachstum auswirken. Das wird sich auf die eine oder andere Weise auf alle Unternehmen auswirken.“

Nach den Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in der Finanzmetropole Shanghai am Wochenende wurden am Montag die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. In China nimmt der Unmut gegen die Null-Corona-Politik der Regierung seit Monaten zu. Am Wochenende erreichten die Proteste eine noch nicht gesehene Intensität und weiteten sich auf mehrere Städte aus. Unterdessen meldeten die Behörden in China mehr als 40.000 Neuinfektionen und damit die höchste Zahl binnen Tagesfrist seit dem Ausbruch der Pandemie. Die zunehmende Unsicherheit belastete auch in Europa die Aktienmärkte. Der Dax gab am Montag um 1,1 Prozent auf 14.383 Punkte nach.

ROHSTOFFE UNTER DRUCK – APPLE FÄLLT

Die Sorgen um Chinas Wirtschaftswachstum setzten auch die Rohstoffmärkte unter Druck. Die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 und US-Leichtöl WTICLc1 verbilligten sich in der Spitze um jeweils rund 3,5 Prozent auf 80,61 und 73,60 Dollar je Barrel. Spekulationen über Produktionskürzungen des Ölkartells Opec+ machten die Verluste im Handelsverlauf aber wieder wett. Der Preis für KupferCMCU3 gab unterdessen um bis zu zwei Prozent auf 7850 Dollar pro Tonne nach.

Die zunehmenden Unruhen unter Arbeitern in der weltgrößten iPhone-Fabrik des Zulieferers Foxconn2317.TW in China ließen Anleger befürchten, dass die eingeschränkte Produktion höherwertiger Modelle stärker beeinträchtigt werden könnte. AppleAAPL.O-Aktien rutschten mehr als zwei Prozent ab.

Dagegen zogen die Aktien vom Online-Händler AmazonAMZN.O um bis zu 3,2 Prozent an. Einem Bericht zufolge werden die Ausgaben am sogenannten „Cyber-Monday“, dem wichtigsten Einkaufstag in den USA für Online-Händler, einen Rekordwert von bis zu 11,6 Milliarden Dollar erreichen. Firmen lockten die inflationsgeplagten Verbraucher mit kräftigen Rabatten.

Die Titel der chinesischen E-Commerce-Plattform PinduoduoPDD.O sprangen nach überraschend starken Quartalsumsätzen sogar um 14 Prozent nach oben. Die Corona-Abriegelungen in der Volksrepublik schürte die Internet-Einkäufe im Land weiter an. Auch andere in den USA notierte Aktien chinesischer Unternehmen wie AlibabaBABA.N, BilibiliBILI.O, JD.comJD.O und BaiduBIDU.O legten zwischen ein und 2,4 Prozent zu. Dagegen gaben die Titel von BiogenBIIB.O knapp vier Prozent nach. Den Titeln setzte ein Todesfall während einer klinischen Studie für die Entwicklung eines neuen Alzheimermedikaments zu.

WEITERE KRYPTO-PLEITE BELASTET BRANCHE

Nach dem spektakulären Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX hat die auf virtuelle Zahlungsmittel spezialisierte US-Bank BlockFi Insolvenz angemeldet und den Druck auf die Kryptobranche weiter erhöht. BlockFi teilte mit, mehr als 100.000 Gläubigern Geld zu schulden. Die Krypto-Börse CoinbaseCOIN.O sowie die Kryptobank Signature BankSBNY.O gaben rund vier Prozent nach. Die Titel der Kryptobank Silvergate CapitalSI.N brachen rund zwölf Prozent ein. BitcoinBTC= fiel um bis zu drei Prozent auf rund 16.000 Dollar; der Preis für EthereumETH= bröckelte in der Spitze um vier Prozent auf 1149 Dollar ab.

Frankfurt, 28. Nov – Die Proteste gegen die Corona-Politik in China haben weltweit die Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Der deutsche Leitindex Dax fiel am Montag um 1,1 Prozent auf 14.383 Punkte; sein europäisches Pendant EuroStoxx50 gab 0,6 Prozent auf 3939 Zähler nach. An der Wall Street notierten die drei Hauptindizes ebenfalls knapp ein Prozent im Minus. Steigende Corona-Zahlen in der Volksrepublik sowie die jüngsten Proteste gegen Corona-Restriktionen in mehreren chinesischen Großstädten schürten die Sorge um die globalen Wirtschaftsaussichten.

Es bestehe die Gefahr, dass steigende Corona-Zahlen zu weiteren Protesten führten und dass soziale Unruhen die Wirschaft weiter schwächten, sagte Robert Subbaraman, Chefvolkswirt für Asien beim Finanzinstitut Nomura. „Die Proteste in China stellen die Null-Covid-Politik der Regierung in Peking auf die Probe“, konstatierte Jochen Stanzl, Marktanalyst beim Online-Broker CMC Markets.

China meldete am Montag mit mehr als 40.000 Neuinfektionen den fünften Tag in Folge einen Rekordanstieg. In der Finanzmetropole Shanghai wurden nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Auch in Wuhan, Chengdu und Teilen der Hauptstadt Peking gab es am Wochenende Widerstand gegen die Corona-Beschränkungen. 

ROHSTOFFE UNTER DRUCK – KRYPTOWÄHRUNGEN AUCH

Die Sorgen um Chinas Wirtschaftswachstum setzten zugleich die Rohstoffmärkte unter Druck. Die Rohöl-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligten sich in der Spitze um jeweils rund 3,5 Prozent auf 80,61 und 73,60 Dollar je Barrel, bevor sie einen Teil der Verluste wieder wett machten. Der Preis für Kupfer gab um ein Prozent auf 7932 Dollar pro Tonne nach.

Die Unsicherheit bekamen zudem Kryptowährungen zu spüren. Bitcoin fiel um bis zu drei Prozent auf rund 16.000 Dollar; der Preis für Ethereum bröckelte in der Spitze um vier Prozent auf 1149 Dollar ab. „Alles, was mit Risiko zu tun hat, fassen Investoren mit spitzen Fingern an,“ sagte Analyst Timo Emden von Emden Research.

BRENNTAG STÜRZT AB – AIRBUS UNTER DRUCK

Bei den Einzelwerten straften Anleger den Chemikalienhändler Brenntag für eine geplante milliardenschwere Übernahme ab. Die Titel rutschten mit einem Minus von fast zehn Prozent ans Dax-Ende. Brenntag nimmt seine bisher größte Übernahme ins Visier und verhandelt mit seinem US-Konkurrenten Univar. Analysten führten allerdings Bedenken ins Feld. Angesichts des Umfangs des Geschäfts wäre die Integration der Firma alles andere als einfach, konstatierten die Experten von Warburg Research. JP Morgan verwies dagegen auf das Potenzial für erhebliche Synergien.

Rund sechs Prozent nach unten ging es auch für Airbus. Der europäische Flugzeugbauer muss nach Einschätzung von Insidern um sein Auslieferungsziel im laufenden Jahr zittern. In London stürzten die Aktien des britischen Modekonzerns Superdry um 17 Prozent ab. Das Unternehmen bestätigte Gesprächen mit Bantry Bay Capital, um eine wichtige Kreditlinie zu refinanzieren. Auch mit weiteren Kreditgebern werde verhandelt. 

Corona-Proteste in China belasten Europas Börsen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Tobias Rehbein auf Pixabay

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