Berlin, 05. Sep – Die Parteispitze der Grünen trägt die Entscheidung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen möglichen befristeten Weiterbetrieb von zwei Atomkraftwerken mit. „An der Entscheidung zum Atomausstieg wird nicht gerüttelt“, sagte Co-Parteichef Omid Nouripour am Montagabend der Nachrichtenagentur Reuters. „Es wird keine neuen Brennstäbe, keine Laufzeitverlängerung geben.“ Mit der von Habeck vorgeschlagenen Einsatzreserve durch die beiden Atommeiler Isar II und Neckarwestheim treffe die Bundesregierung Vorsorge „für den Fall, dass es hart auf hart kommt“. Der von Habeck beauftragte Stresstest zur Stabilität der Stromversorgung habe ergeben, dass eine Lastunterdeckung im Stromnetz „in zwei unwahrscheinlichen Worst-Case-Szenarien nicht ganz auzuschließen“ sei. „In dieser Situation wäre es unverantwortlich, die Hände in den Schoß zu legen“, unterstrich Nouripour.
Der Kampf gegen die Atomkraft gehört wie Naturschutz und Friedenspolitik zu den Gründungsthemen der Grünen vor über 40 Jahren. Daher wird mit Spannung erwartet, wie die Parteibasis einen möglichen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken aufnimmt.
Der von den Grünen einst angestoßene Ausstieg aus der Atomenergie sollte Ende 2022 endgültig vollzogen sein. Die derzeit noch laufenden drei Atomkraftwerke sollen dann außer Betrieb gehen. Als Folge der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg will Habeck die beiden süddeutschen AKW aber bis Mitte April 2023 als Reserve bereithalten, damit sie im Winter Strom liefern könnten, falls nötig. Sie sollen dennoch planmäßig Ende 2022 regulär vom Netz gehen.
Co-Chef Nouripour trägt AKW-Reserve mit
Quelle: Reuters
Titelfoto: Credits: Grüne im Bundestag, S. Kaminski
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