Seoul, 26. Okt – Der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix hat vor einer „beispiellosen Verschlechterung“ der Nachfrage nach Speicherchips gewarnt und kürzt seine Investitionen. „Wir hoffen, dass sich der Markt in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres bis zu einem gewissen Grad stabilisieren wird, aber wir schließen die Möglichkeit eines längeren Abschwungs nicht aus“, sagte Vertriebschef Kevin Noh am Mittwoch in einem Analystencall. Im abgelaufenen Quartal brach der Betriebsgewinn um 60 Prozent auf 1,66 Billionen Won (1,16 Milliarden Euro) ein und lag damit unter den Erwartungen der Analysten. Der weltweit zweitgrößte Hersteller von Speicherchips, zu dessen Kunden AppleAAPL.O gehört, kündigte deshalb an, seine Investitionen bis 2023 um mehr als 50 Prozent zu kürzen.
Das schürte die Hoffnung bei Anlegern, dass das Überangebot an Chips dadurch gedämpft und die Preise stabilisiert würden. An der Börse legten die Aktien von SK Hynix deshalb um 1,7 Prozent zu. Bis Anfang dieses Jahres hatten die Chiphersteller in der Corona-Pandemie einen Boom erlebt. In den letzten Monaten hat sich die Nachfrage jedoch drastisch abgeschwächt, da die Verbraucher ihre Ausgaben wegen der hohen Inflation, der steigenden Zinsen und der düsteren Wirtschaftsaussichten einschränken. Im dritten Quartal seien die Preise für Speicherchips um 20 Prozent gesunken, weil der Absatz von Smartphones weltweit zurückging, teilte SK Hynix mit.
Auch andere Chiphersteller haben begonnen, ihr Angebot und ihre Investitionen einzuschränken. Das US-Unternehmen Micron Technology plant, seine Investitionen im nächsten Jahr um mehr als 30 Prozent zu kürzen. Der taiwanesische Riese TSMC hat seine Investitionspläne für 2022 ebenfalls zurückgefahren.
Chiphersteller SK Hynix warnt vor längerem Nachfrage-Abschwung
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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