Freitag, März 29, 2024
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Chinas „Silicon Valley“ kommt um Lockdown herum – vorerst

Update Shenzhen, 02. Sep – Strengere Maßnahmen in der Innovations- und Technologie-Hochburg Shenzhen, Lockdown im Produktionszentrum Chengdu: Die chinesischen Behörden verschärfen ihren Kampf gegen lokale Corona-Ausbrüche. Ökonomen des Finanzhauses Nomura gehen in ihrer am Freutag veröffentlichten Analyse davon aus, dass Einschränkungen in der Volksrepublik noch mindestens bis März bestehen bleiben werden, wenn die jährliche Parlamentssitzung stattfindet. „Wir glauben, dass die Märkte die Schwere dieser Covid-Runde immer noch unterschätzen“, schrieben die Experten. Wirtschaft und Finanzmärkte dürften eine schwierige Zeit erleben, „da die Menschen entweder von der ausbleibenden echten Öffnung enttäuscht oder von steigenden Covid-Infektionen überwältigt sein werden“.

Die Liste der von Corona-Beschränkungen betroffenen chinesischen Großstädte ist zuletzt immer länger geworden: Das Analysehaus Capital Economics zählte mehr als 40 Städte, die für ein Drittel der chinesischen Wirtschaftsleistung stehen. Das als „Silicon Valley“ Chinas bekannt Shenzhen vermeidet bislang einen harten Lockdown. In einigen Bezirken der etwa 18 Millionen Einwohner zählenden Metropole wurden am Freitag die Beschränkungen zwar verschärft. Ähnlich rigide Maßnahmen wie im ersten Halbjahr in Shanghai wurde von den Behörden aber nicht verhängt, stattdessen nur Restaurantbesuche und Freizeitaktivitäten eingeschränkt. 

Die Maßnahmen in den zentralen Geschäftsvierteln Futian und Longhua, wo sich ein großer Campus des Apple-Partners Foxconn befindet, wurden bis Sonntag verlängert. Bewohner in mehreren Gegenden der Stadt wurden darum gebeten, wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Shenzhen erlebt derzeit den schwersten Corona-Ausbruch seit dem Frühjahr. Am Freitag meldeten die Behörden 87 neue lokal übertragene Corona-Infektionen. Tags zuvor waren es noch 62. Doch im Gegensatz zum März wird bislang ein harter Lockdown vermieden. Auch die Büros und Fabriken bleiben bislang geöffnet.

WECHSEL IN DIE BLASE

In der 21-Millionen-Einwohner-Stadt Chengdu gehen die Behörden härter vor. Bis zum späten Donnerstag wurde die Hauptstadt der Provinz Sichuan abgeriegelt. Bis zum Wochenende sind Massentests geplant. Es blieb unklar, ob der Lockdown danach wieder aufgehoben wird. Zuletzt wurden in Chengdu 150 neue lokale Corona-Fälle bekannt. Beschäftige wurden angewiesen, von zu Hause aus zu arbeiten. Industriebetriebe, die in Schlüsselbranchen tätig und in der Lage sind, auf einem geschlossenen Gelände zu arbeiten, wurden von der Anordnung ausgenommen. 

Das Volkswagen-Werk in Chengdu, das die Modelle Sagitar und Jetta herstellt, arbeitet seit Donnerstag in einem sogenannten „geschlossenen Kreislauf“, sagte ein Vertreter von VW China der Nachrichtenagentur Reuters. Dabei arbeiten, schlafen und leben die Beschäftigten wie in einer Blase, getrennt vom Rest der Stadt. Das Werk des japanischen Autobauers Toyota in Chengdu, das eine jährliche Produktionskapazität von 105.000 Fahrzeugen hat, arbeite normal, sagte ein Unternehmensvertreter zu Reuters. Das schwedische Unternehmen Volvo, das sich mehrheitlich im Besitz des chinesischen Automobilkonzerns Zhejiang Geely befindet, hat sein Werk in Chengdu dagegen geschlossen.

Chinas „Silicon Valley“ kommt um Lockdown herum – vorerst

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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