Peking, 10. Nov (Reuters) – Trotz zunehmender Kritik rückt Chinas Führung nicht von ihrer strikten Null-Covid-Politik ab. Die Vorgehensweise sei „standhaft zu unterstützen“, erklärte der von Präsident Xi Jinping geleitete Ständige Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei am Donnerstag. „Wir müssen resolutere und entschlossenere Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der Epidemie so schnell wie möglich einzudämmen und die normale Produktions- und Lebensordnung so bald wie möglich wiederherzustellen“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua den Ausschuss. „Wir dürfen die notwendigen Initiativen zur Epidemieprävention nicht lockern.“
Die Infektionszahlen waren zuletzt in mehreren Landesteilen gestiegen, wenn auch im internationalen Vergleich auf niedrigem Niveau. In der 19-Millionen-Einwohner-Metropole Guangzhou begannen die Behörden mit Massentests. In Peking wurde wegen der Corona-Lage eine bereits verschobene Automesse für dieses Jahr endgültig abgesagt. Die Hauptstadt verzeichnete 95 neue Fälle nach 80 am Tag zuvor. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich vorerst täglich zu testen.
Einen von vielen Bewohnern und Unternehmen befürchteten stadtweiten Lockdown, wie es ihn dieses Jahr bereits in Shanghai zwei Monate lang gegeben hatte, ordneten die Behörden in Guangzhou bislang nicht an. Analysten schlossen aber nicht aus, dass es so weit kommen könnte – mit entsprechenden Folgen auch für die Wirtschaft. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat sich in den vergangenen Monaten angesichts der strengen Null-Covid-Linie deutlich verlangsamt. Bald drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie sind Lieferketten weiter beeinträchtigt. Das schlägt auch auf Produktion und Verbrauch durch.
Chinas Führung hält an Null-Covid-Politik fest
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Roland Poczai auf Pixabay
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