Ein Kommentar von Yoram Lustig, Head of Multi-Asset Solutions, EMEA & LATAM bei T. Rowe Price:
Vergangene Woche erschienen mehrere Berichte, dass China sich darauf vorbereite, sich von seiner Null-Covid-Politik loszusagen, die der Wirtschaft des Landes sehr geschadet hat. Einem unbestätigten Bericht zufolge, der in den sozialen Medien weit verbreitet wurde, trafen sich am vergangenen Wochenende hochrangige Beamte auf Ersuchen von Präsident Xi Jinping, um einen Plan für eine kontrollierte Öffnung zu diskutieren, der eine umfassende Öffnung bis März 2023 vorsieht.
Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Darüber hinaus hieß es in einem Bericht einer staatlichen Zeitung, China müsse sich bemühen, den Ausbruch des Coronavirus unter Kontrolle zu bringen und „Fehler aus übermäßig strengen Maßnahmen zu korrigieren, die dem Eigentum und dem Leben der Menschen geschadet haben“.
Auch die Fortschritte im langjährigen Rechnungsprüfungsstreit zwischen den USA und China sorgten für eine verbesserte Stimmung. Bloomberg berichtete, dass US-Rechnungsprüfer ihre erste Audit-Runde chinesischer Unternehmen früher als geplant abschlossen und zahlreiche Inspektoren sollen Hongkong bereits am Wochenende verlassen.
Dies wurde als positive Entwicklung in der jahrelangen Auseinandersetzung um die Prüfung von börsennotierten Unternehmen in den USA gewertet, die zum Ausschluss hunderter chinesischer Unternehmen von den US-Börsen zu führen drohte. Laut Analysten dürften sich die USA jedoch Zeit lassen, um einen ersten Bericht über ihre Erkenntnisse vorzulegen, und könnten zusätzliche Informationen von China einfordern.
Im Oktober blieben die offiziellen PMI-Werte sowohl für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe laut Wirtschaftsnachrichten unter den Prognosen und lagen unter 50, was dem Grenzwert zwischen Wachstum und Schrumpfung entspricht. Die privaten Caixin-PMI-Werte bewegten sich ebenfalls im schrumpfenden Bereich, obwohl der PMI für das verarbeitende Gewerbe im vergangenen Monat leicht anstieg. Insgesamt deuten die Daten auf den hohen Tribut hin, den Chinas langwierige Einschränkungen wegen des Coronavirus für die Wirtschaft fordern.
China: Abkehr von Zero-Covid?
Foto von Yoram Lustig (Quelle: T. Rowe Price)
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