Dienstag, April 23, 2024
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Bund steigt doch nicht beim kriselnden Gaskonzern VNG ein

UPDATE Düsseldorf, 02. Dez – Der in Schieflage geratene ostdeutsche Gaskonzern VNG hat seinen Antrag auf staatliche Stabilisierungsmaßnahmen zurückgezogen. Der Konzern habe mit dem Bund eine Einigung über einen Ausgleich von Verlusten im Zusammenhang mit dem Ersatzbeschaffungskosten für die ausgebliebenen Gaslieferungen Russlands erzielt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die VNG, der Mutterkonzern EnBWEBKG.DE und das Bundeswirtschaftsministerium erklärten, dass es nicht zu einem Einstieg des Staates bei dem Leipziger Unternehmen kommen werde. 

Es sei mit dem Bund eine Lösung gefunden worden,die VNG mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag teilweise für die von ihr getragenen Aufwendungen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit zu entschädigen, erklärte EnBW. Die darüber hinaus auflaufenden Verluste werde die VNG aus eigener Kraft und gemeinsam mit ihren Anteilseignern tragen. Die Risiken aus der Ersatzbeschaffung beider russischen Gaslieferverträge seien damit abschließend beseitigt. Die Lösung stabilisiere in ihrer Gesamtheit VNG wirtschaftlich, so dass die Notwendigkeit für staatliche Maßnahmen nicht mehr gegeben sei und der Antrag demnach zurückgezogen werden konnte. 

Das Unternehmen hatte im September den Antrag auf Staatshilfe eingereicht, weil es am teuren Spotmarkt Ersatz für die vom russischen GazpromGAZP.MM-Konzern nicht gelieferten Gasmengen beschaffen musste. Der russische Gaslieferstopp hat auch den Düsseldorfer UniperUN01.DE-Konzern und den Gasversorger Sefe, ehemals Gazprom Germania, in die Knie gezwungen. Bei ihnen übernimmt der Staat die Kontrolle.

ENBW LÖST RÜCKSTELLUNG VON RUND 600 MILLIONEN EURO AUF

Der jetzigen Einigung dürften auch die in den vergangenen Wochen gefallenen Gaspreise geholfen haben. EnBW kündigte an, dass eine für das vierte Quartal 2022 geplante Rückstellung von rund 600 Millionen Euro entfallen könne. In Folge der Vereinbarung mit dem Bund und der gesunkenen Marktpreise werde sich die Gesamtbelastung aus den beiden Gaslieferverträgen für das Ergebnis von EnBW – unabhängig von der weiteren Preisentwicklung bis Jahresende 2022 – somit auf insgesamt nicht mehr als 1,18 Milliarden Euro belaufen.

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, dass die VNG durch die Rücknahme des Antrags eine bessere Position am Markt als verlässlicher Vertragspartner erziele. „Das ist insbesondere mit Blick auf die Erschließung neuer Bezugsquellen für den Import von Erdgas wichtig und dient damit der Versorgungssicherheit in Deutschland.“

Bund steigt doch nicht beim kriselnden Gaskonzern VNG ein

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Peter H auf Pixabay

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