London, 11. Feb (Reuters) – Die britische Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr deutlich vom Corona-Einbruch 2020 erholt. Das Bruttoinlandsprodukt der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt wuchs um 7,5 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Freitag in London mitteilte. 2020 war sie noch um 9,4 Prozent eingebrochen – so stark wie seit rund 300 Jahren nicht mehr. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent gewachsen, nachdem sie 2020 wegen der Pandemie noch um 4,6 Prozent abgestürzt war.
Zu Erholung trug auch das Wachstum im vierten Quartal bei. Trotz der Omikron-Welle mit Hunderttausenden Neuinfektionen gab es wie schon im Sommer einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,0 Prozent zum Vorquartal.
Damit lag die Wirtschaftsleistung nur noch um 0,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Ende 2019. Der Internationale Währungsfonds (IMF) traut der britischen Wirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 4,7 Prozent zu, dem 2023 ein Plus von 2,3 Prozent folgen soll.
Die Bank of England hatte im Dezember auch wegen der guten Konjunktur als erste der großen Zentralbanken seit Beginn der Pandemie den Zins angehoben – und zwar von 0,1 auf 0,25 Prozent. Sie reagierte damit auf den rasanten Preisanstieg auf der Insel.
Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten über die Marke von sieben Prozent steigen und damit noch weiter über das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent hinausschießen könnte. Angetrieben werden die Preise unter anderem durch die stark gestiegenen Energiekosten sowie aus der Pandemie-Krise resultierendem Materialmangel und Lieferengpässen.
Britische Wirtschaft 2021 um 7,5 Prozent gewachsen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Kennt Ihr schon unsere Marktentwicklungen?