Berlin, 31. Jan (Reuters) – Die deutsche Industrie hat sich nach Einschätzung des Branchenverbands BDI an den britischen EU-Austritt vor zwei Jahren angepasst. „Brexit-bedingte Lieferkettenprobleme halten sich in Grenzen“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Montag. „Der Grund ist vor allem die Umorientierung auf andere Beschaffungs- und Absatzmärkte.“ Grundsätzlich hätten sich die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder aber dramatisch verschlechtert. „Zwei Jahre nach dem Brexit ist den Unternehmen nicht nach Feiern zumute. Auf der Liste der deutschen Exportländer fallen die Briten vom fünften auf den achten Platz.“
Insgesamt haben sich die Lieferkettenprobleme der deutschen Industrie im Januar aber etwas entspannt, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Gut 67 Prozent der Firmen berichteten in einer Umfrage über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im Dezember waren es noch knapp 82 Prozent. „Trotz dieser Entwicklung bleiben viele Sorgenfalten bei den Unternehmen“, so Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Es ist noch nicht abzusehen, ob dies eine Trendwende ist.“ Angespannt sei die Situation weiterhin bei Herstellern von elektrischen Ausrüstungen und bei Maschinenbauern.
Brexit-bedingte Lieferkettenprobleme halten sich in Grenzen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Kennt Ihr schon unsere Top Performer?