München, 17. Jan (Reuters) – Der Münchner Heizungs-Thermostathersteller Tado soll durch die Hintertür an die Börse gebracht werden. Das Unternehmen soll in den leeren Firmenmantel GFJ ESG Acquisition schlüpfen, den der ehemalige KlöCo-Chef Gisbert Rühl im Oktober an die Börse gebracht hatte. Tado werde dabei mit 450 Millionen Euro bewertet, teilte GFJ am Montag mit. Rühl hatte für die Unternehmenshülle (Special Purpose Acquisition Company, SPAC) 150 Millionen Euro eingesammelt und sich damit auf die Suche nach einer jungen Firma im Wert von 500 Millionen bis 1,5 Milliarden Euro gemacht, die sich mit nachhaltigen Technologien („Green Tech“) beschäftigt. Die Aktionäre von GFJ müssen der Übernahme noch zustimmen.
Tado galt bereits seit längerem als Börsenkandidat. Das Unternehmen mit 180 Mitarbeitern sieht sich als „europäischer Marktführer für intelligentes Raumklima-Management“. Mit den Thermostaten und Reglern lassen sich Heizung und Klimaanlage so steuern, dass sie Energie sparen. Nach Unternehmensangaben sind sie inzwischen in 400.000 Gebäuden installiert. Doch in den USA dominieren den Markt Konkurrenten wie Nest und Ecobee.
Zu den Initiatoren von GFJ gehören neben Rühl der Investor Florian Fritsch und der frühere Chef der heute zur Münchener Rück gehörenden Software-Firma Relayr, Josef Brunner. Der Manager Oliver Kaltner, der für Fritschs Investmentfirma arbeitet, soll Tado künftig führen, Rühl will Aufsichtsratschef werden.
Börsenmantel GFJ will Thermostat-Hersteller Tado schlucken
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