Berlin, 21. Apr – Die Zahl der Brauereien in Deutschland ist zuletzt gesunken, doch dafür wächst die der Hobbybrauer. Ende vergangenen Jahres waren bundesweit rund 10.000 Haus- und Hobbybrauer offiziell gemeldet, wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) am Freitag zum „Tag des Deutschen Bieres“ am 23. April mitteilte. Damit hat sich die Zahl innerhalb von nur acht Jahren mehr als verdreifacht: 2014 waren bei den Zollbehörden lediglich 3000 Heimbrauer gemeldet.
„Das Brauen erlebt eine Renaissance“, sagte DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. „Mittlerweile gibt es in Deutschland ein großes Netzwerk von Hobbybrauern und Hobbybrauerinnen – sie alle eint die Leidenschaft für das Bier und für die Braukunst.“ Die Brauer tauschten untereinander regelmäßig ihr Know-how und ihre Rezepte aus, aber auch Rohstoffe und Technik. „Denn um gutes Bier zu brauen sind neben Wasser, Malz, Hopfen und Hefe natürlich auch Erfahrung und Können wichtig“, sagte Eichele.
Mit ihren kreativen Ideen und immer neuen Varianten würden den Hobbybrauern genussvolle und überraschende Biere gelingen. „Von diesem Wissenstransfer profitieren auch viele Brauereien, die die Hobbybrau-Szene seit Jahren aktiv unterstützen“, betonte Eichele. So öffneten Brauereien teilweise auch ihre Hefebanken für Interessierte oder organisieren Wettbewerbe für Hobbybrauer. Bereits zum siebten Mal soll am 9. September in Stralsund die Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer stattfinden, bei der sich jedes Jahr mehrere hundert Heimbrauer aus ganz Deutschland mit eigenen Bierkreationen um den Titel bewerben.
Corona-Pandemie und Energiekrise haben den zur Jahrtausendwende begonnenen Brauerei-Boom in Deutschland beendet. 2022 habe es bundesweit nur noch 1507 Brauereien gegeben und damit 45 weniger als im Vorkrisenjahr 2019, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Das war bereits das dritte Jahr mit einem Rückgang in Folge. Viele Brauereien stehen unter Druck, nachdem die Corona-Krise nahtlos in eine Energiepreiskrise überging.
Boom der Hobby-Bierbrauer – Zahl hat sich mehr als verdreifacht
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Kerstin Riemer auf Pixabay
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