Frankfurt, 29. Mrz – Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat im vergangenen Jahr dank guter Geschäfte mit seinen umsatzstärksten Medikamenten deutlich mehr eingenommen. Der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro, wie der Familienkonzern aus Ingelheim am Rhein am Mittwoch mitteilte. Dazu trugen auch positive Währungseffekte bei, bereinigt um diese lag das Wachstum 2022 bei 10,5 Prozent. Rückenwind kam erneut vom Diabetesmittel Jardiance sowie dem Lungenmedikament Ofev, die schon in den beiden Jahren zuvor die Liste der umsatzstärksten Präparate von Boehringer anführten. Das Betriebsergebnis stieg um 1,4 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, das Ergebnis nach Steuern fiel indes auf 3,2 (2021: 3,4) Milliarden Euro.
Belastend wirkten sich höhere Material- und Energiepreise aus, auch schlugen Wertberichtigungen und Rückstellungen für Pensionspläne zu Buche. Boehringer gab zudem für Forschung und Entwicklung mit fünf Milliarden Euro mehr als ein Fünftel mehr aus als noch 2021. „Die starken wirtschaftlichen Ergebnisse bilden eine solide Grundlage für die Finanzierung unserer Late-Stage-Pipeline sowie mittelfristiger Wachstumsmöglichkeiten und weiterer Investitionen in neue Technologien“, sagte Finanzchef Michael Schmelmer.
Bei einem moderaten Wachstum auf vergleichbarer Basis geht der Konzern 2023 von einem leichten Anstieg des Betriebsgewinns aus. Die Wachstumstreiber sollen dabei weiter Jardiance und Ofev bleiben, mit denen das Unternehmen im vergangenen Jahr 5,8 Milliarden (plus 48 Prozent) beziehungsweise 3,2 Milliarden Euro (plus 29,5 Prozent) umsetzte.
In den nächsten sieben Jahren rechnet Boehringer mit rund 20 Medikamentenzulassungen im Bereich Humanpharma, darunter zur Behandlung von Krebs und psychischen Krankheiten. Im Geschäft mit Tierarzneien tritt der Konzern noch mehr aufs Gas: Dort sollen von diesem Jahr an bis 2025 mehr als 20 neue Produkte auf den Markt kommen, etwa ein neuartiges Medikament zur Behandlung von Diabetes bei Katzen. Im Tiergesundheitsgeschäft erzielte Boehringer im vergangenen Jahr knapp 19 Prozent seines Umsatzes. Das Geschäft wuchs allerdings nur dank Währungseffekten um sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro, währungsbereinigt lag es in etwa auf Vorjahresniveau – unter anderem wegen der konjunkturellen Abschwächung in Nordamerika sowie rückläufigen Umsätzen mit Schweineimpfstoffen in China.
Boehringer wächst kräftig – Zahlreiche neue Medikamente geplant
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay
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