Berlin, 01. Nov (Reuters) – Bertelsmann geht juristisch gegen ein Urteil vor, das den geplanten Zusammenschluss der Verlage Penguin Random House und Simon & Schuster untersagt. Man halte die Entscheidung des US-Bezirksgerichts in Washington für falsch und plane, im Eilverfahren Berufung gegen das Urteil einzulegen, erklärte der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern aus Gütersloh am Dienstag. „Ein Zusammenschluss wäre im Sinne des Wettbewerbs“, sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Man teile die Einschätzung des Gerichts genauso wenig, wie die Haltung des US-Justizministeriums. Beide beruhten auf falschen Grundannahmen, unter anderem auf einer unzutreffenden Marktdefinition. „Wir sind unverändert davon überzeugt, dass Bertelsmann und Penguin Random House für Simon & Schuster das beste kreative Zuhause wären – mit einer Vielfalt von Verlagen, die unabhängig voneinander unter einem Dach agieren könnten.“
Der US District Court in Washington hatte am Montag den milliardenschweren Kauf des US-Verlags Simon und Schuster durch die Bertelsmann-Tochter Penguin Random House unterbunden. Der 2,2 Milliarden Dollar schwere Deal könne den Wettbewerb „auf dem Markt für die US-Veröffentlichungsrechte an den meistverkauften Büchern“ erheblich einschränken, erklärte Richterin Florence Pan.
Im November 2020 hatten die Gesellschafter von Penguin Random House und Simon & Schuster, Bertelsmann und Viacom CBS (heute Paramount Global), den Plan für eine Zusammenlegung ihrer weltweiten Buchgeschäfte bekannt gegeben. Während die britische Kartellbehörde CMA den Deals im Mai 2021 genehmigte, reichte das US-Justizministerium im November 2021 eine Klage gegen die Fusion ein, der das US-Gericht nun stattgegeben hat.
Bertelsmann legt Berufung ein gegen Verbot von Verlagsfusion in USA
Quelle: Reuters
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