17. Mrz – Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA sorgt die Milliarden-Stützungsmaßnahmen für die Schweizer Großbank Credit Suisse für neue Verunsicherung in der Finanzbranche. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
22.30 Uhr – Die Schweizer Großbank UBS spricht einem Medienbericht zufolge mit der krisengeplagten Konkurrentin Credit Suisse über eine Übernahme. Die UBS könnte dabei die Credit Suisse komplett erwerben oder auch nur teilweise, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Aktien der Credit Suisse legten daraufhin nachbörslich neun Prozent zu.
22.00 Uhr – Die US-Regionalbank First Republic will einem Medienbericht zufolge durch die Ausgabe von neuen Aktien ihr Kapital erhöhen. Das Geld solle von anderen Banken oder Beteiligungsfirmen kommen, berichtet die „New York Times“ (NYT) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Derzeit würden die Bedingungen diskutiert. Auch sei ein Verkauf der Bank eine Option. Bei First Republic war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Am Donnerstag waren große US-Geldhäuser unter Einbeziehung der Notenbank der strauchelnden Regionalbank mit 30 Milliarden Dollar zu Hilfe geeilt.
19.30 Uhr – Die Bank of America wird nach Einschätzung des US-Investors Bill Ackman die zusammengebrochene Signature Bank am Montag übernehmen. Dies schreibt Ackman in einem Tweet, ohne seine Quellen zu nennen. „Ich höre, dass Bank of America die Signature Bank am Montag kaufen wird“, lautet der Tweet. Bank of America lehnte einen Kommentar dazu ab. Bei Signature Bank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
17.18 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht trotz der jüngsten Finanzmarktturbulenzen keine Gefahr für Deutschland. „Das deutsche Finanzsystem ist stabil“, sagt er der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe) laut Vorabbericht. Die Bafin und die Bundesbank stünden „in engem Kontakt“ und beobachteten die Lage „aufmerksam und sorgfältig“. Lindner betont: „Erkenntnisse zu einem systemischen Problem im deutschen Finanzwesen haben wir nicht. Wir sehen im Gegenteil eine hohe Resilienz hierzulande.“ International handele es sich um spezifische Probleme einzelner Banken. „Es ist keine systemische Finanzkrise. Die Lage ist somit eine andere als 2008.“
05.30 Uhr – Der Ratingagentur Fitch zufolge sind die Banken im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank und der Signature Bank widerstandsfähig. Die Schwächen, die zum Scheitern der beiden Banken geführt hätten, gehörten bereits zu den Faktoren, die in den Rating-Bewertungen der Agentur für APAC-Banken berücksichtigt werden würden, so Fitch. „Wir betrachten die Bewertungsrisiken des Wertpapierportfolios für APAC-Banken im Allgemeinen als überschaubar“, sagte die Agentur und fügte hinzu, dass die Risiken in Indien und Japan tendenziell am höchsten seien.
03.15 Uhr – Laut einem Bericht der „New York Times“ wollte der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, im Rahmen der Rettungsaktion der Silicon Valley Bank sowie der Signature Bank das Versagen der Aufsichtsbehörden offenbar nicht zugeben. Im Bericht des Blattes werden mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen zu dem Vorfall zitiert. Demnach soll Powell es nicht zugelassen haben, in einer am vergangenen Sonntag veröffentlichten Erklärung der Fed ein Satz aufzunehmen, in dem das Versagen der Aufsichtsbehörden bei der Rettungsaktion erwähnt werden sollte.
BANKEN-TICKER 17.03.2023
Quelle: Reuters
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