Brandenburg, 17. Jan – Außenministerin Annalena Baerbock hat eine radikale Reform des Visumsverfahrens angekündigt, damit mehr Fachkräfte nach Deutschland kommen können. „Ein modernes Einwanderungsland braucht ein modernes Aufenthaltsrecht und ein unbürokratisches Visumsverfahren“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei einem gemeinsamen Besuch mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) im neuen Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) in Brandenburg. Die Ampel-Koalition habe aber ein Modell vorgefunden, das teilweise eine eher abschreckende Wirkung auf Menschen habe, die in Deutschland arbeiten oder studieren wollten.
Deshalb wolle man nicht nur mehr Personal für die Visa-Bearbeitung einstellen. „Das bedeutet auch, das Visumsverfahren vom Kopf auf die Füße zu stellen“, sagte Baerbock. Nötig sei eine Digitalisierung des Verfahrens und die Prüfung, ob staatliche Behörden bei Prüfungen parallel arbeiten könnten. Deutschland brauche sowohl IT-Fachkräfte als auch Köchinnen und Köche sowie Gesundheitspersonal. Deshalb seien einzelne Länderregelungen nicht sinnvoll. Auch Scholz bezeichnete schnellere Verfahren als große Herausforderung angesichts des wachsenden Fachkräftebedarfs.
Im BfAA wurden im vergangenen Jahr 25.000 Visaanträge für Fachkräfte und deren Familienangehörige bearbeitet. Die Zahl soll nach einem Personalaufwuchs bis 2024 auf 100.000 pro Jahr steigen. Die nachgeordnete Behörde des Auswärtigen Amtes hat derzeit 560 Stellen. Die Personalstärke soll auf 1000 wachsen.
Baerbock – Wir stellen Visumsverfahren vom Kopf auf die Füße
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von LEANDRO AGUILAR auf Pixabay
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