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Axel Springer gelobt bessere Firmenkultur – Diversity-Trainings

Berlin, 10. Feb (Reuters) – Axel Springer kommt nach der Affäre um den ehemaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt nicht zur Ruhe. Der Vorstand des Herausgebers von „Bild“ und „Welt“ wandte sich nach dem jüngsten Bericht der „Financial Times“ an die Belegschaft und stellte weitere Veränderungen rund um die Unternehmenskultur in Aussicht.

Man müsse eingestehen, „dass wir Fehler gemacht haben und in einzelnen Bereichen Verbesserungsbedarf sehen“, heißt es in einem Schreiben der vier Vorstände um Konzernchef und Großaktionär Mathias Döpfner, das Reuters am Donnerstag vorlag. Bis 2023 sollen alle „Top-Führungskräfte“ Schulungen zum Thema Diversität und Inklusion (D&I) machen. „Wir, als Vorstand, haben gerade ein solches Training absolviert.“ Ab dem nächsten Jahr solle es einen jährlichen konzernweiten D&I-Bericht geben. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Springer war zuletzt mit seiner Unternehmenskultur in die Schlagzeilen geraten, als es gegen den damaligen „Bild“-Chef Reichelt im Frühjahr 2021 ein Compliance-Verfahren wegen des Vorwurfs des Machtmissbrauchs etwa gegenüber Frauen gegeben hatte. Reichelt blieb zunächst im Amt.

Springer

Aber da er auch danach Privates und Berufliches nicht klar trennte und eine Beziehung mit einer „Bild“-Mitarbeiterin hatte, warf Springer ihn im Oktober raus. Im Dezember einigten sich Konzern-Spitze und Betriebsrat auf einen Verhaltenskodex mit strengeren Regeln für Beziehungen unter Beschäftigten.

Demnach müssen Führungskräfte mögliche Interessenkonflikte offenlegen, wenn sie eine Beziehung oder ein verwandtschaftliches Verhältnis zu einer oder einem unterstellten Mitarbeitenden haben.

Die „Financial Times“ (FT) berichtete jüngst unter anderem, das Fehlverhalten von Reichelt sei verlagsintern länger bekannt gewesen als bisher angenommen.

Die vier Vorstände erklärten in ihrer Mail an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie wollten sich nicht mehr im Detail dazu äußern – betonten aber: „Der FT-Artikel zeichnet ein irreführendes Bild der Compliance-Untersuchung, der daraus gezogenen Konsequenzen, des gesamten Unternehmens und seiner Führung.“

Axel Springer gelobt bessere Firmenkultur – Diversity-Trainings

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