Frankfurt, 05. Sep – Die erneute Gaspreis-Explosion verschreckt Aktienanleger. Der Dax fiel zur Eröffnung am Montag um 1,7 Prozent auf 12.823 Punkte. Eine rasche Lösung der Energiekrise sei nicht in Sicht, warnte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Daher drohe Europa in wirtschaftliches Desaster.
Der russische Energieriese Gazprom hatte am Freitagabend mitgeteilt, bis auf weiteres kein Gas über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland und in andere europäische Staaten zu liefern. Daraufhin stieg der europäische Erdgas-Future um 30 Prozent auf 272 Euro je Megawattstunde.
Dies schickte den wegen ausbleibender russischer Lieferungen bereits in Schieflage geratenen Gasversorger Uniper erneut auf Talfahrt. Seine Aktien fielen um gut zehn Prozent. Da sich das Unternehmen kurzfristig aus anderen Quellen mit Erdgas eindecken müsse, summierten sich die Verluste bei den aktuellen Preisen auf 100 Millionen Euro pro Tag, rechneten die Analysten der Bank Credit Suisse vor.
Die Papiere der Stromkonzerne RWE und E.ON büßten bis zu 5,1 Prozent ein. Sie litten unter anderem unter der geplanten Abschöpfung von Zufallsgewinnen von Energiefirmen. Die Idee sei zwar nicht neu, werde nun aber konkret, sagte ein Börsianer.
Ausverkauf am Aktienmarkt wegen explodierender Energiepreise
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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